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5. Alterstraumatologiekongress 2022

01.06. - 02.06.2022, München

Biomechanische Stabilität von SI-Schrauben mit und ohne Zementaugmentation

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christopher A. Becker - Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
  • Axel Greiner - Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
  • Adrian Cavalcanti Kußmaul - Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
  • Simon Weidert - Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
  • Wolfgang Böcker - Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
  • Christian Kammerlander - AUVA-Unfallkrankenhaus Steiermark, Unfallchirurgie, Graz, Österreich
  • Carl Neuerburg - Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
  • Eduardo Suero - Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 5. Alterstraumatologiekongress 2022. München, 01.-02.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc10

doi: 10.3205/22altra10, urn:nbn:de:0183-22altra107

Veröffentlicht: 24. Juni 2022

© 2022 Becker et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die perkutane sakroiliakale (SI) Verschraubung ist die operative Standardbehandlung von Frakturen des hinteren Beckenringes. Die Technik bietet gute Ergebnisse und eine frühe postoperative Mobilisierung, die bei älteren Patienten mit Fragilitätsfrakturen des Beckens von entscheidender Bedeutung ist. Während sich gezeigt hat, dass eine Doppelschraubentechnik im Vergleich zu einer Ein-Schrauben-Konstruktion eine optimale biomechanische Stabilität bietet, können anatomische Unterschiede und patientenspezifische Merkmale das sichere Einbringen von zwei SI-Schrauben verhindern.

Ziel der Studie war es festzustellen, ob die Zementaugmentation einer einzelnen SI-Schraube eine biomechanische Stabilität bieten kann, die mit der der Doppelschraubentechnik vergleichbar ist.

Methodik: Drei Iliosakralschrauben-Osteosynthesekonfigurationen wurden an 10 menschlichen Kadaverbecken getestet: eine einzelne kanülierte Schraube; zwei kanülierte Schrauben; und eine einzelne, zementaugmentierte kanülierte Schraube. Dislokation und Steifigkeit des vorderen und hinteren Beckenrings nach Fixierung mit jeder Technik wurden unter axialer Belastung gemessen. Die Ergebnisse wurden unter Verwendung von linearer Regression und gepaarten t-Tests verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Eine zementfreie SI-Einzelschraube bot eine signifikant schlechtere Stabilität am vorderen Beckenring im Vergleich zu einer doppelten SI-Schraube (P < 0,05) und einer zementaugmentierten einzelnen SI-Schraube (P < 0,05).

Es gab keinen signifikanten Unterschied in der Stabilität des vorderen Beckenrings zwischen der zementaugmentierten Einzelschraubentechnik und der Doppelschraubentechnik (P > 0,05). Kein signifikanter Unterschied in der Stabilität des hinteren Beckenrings konnte zwischen den drei Osteosynthese-Techniken gemessen werden (P > 0,05).

Schlussfolgerung:

Eine einzelne zementaugmentierte SI-Schraube bietet eine ähnliche biomechanische Stabilität wie eine nicht augmentierte doppelte SI-Schraube bei der Behandlung von Frakturen des hinteren Beckenrings.