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4. Alterstraumatologie Kongress 2018

22.03. - 23.03.2018, Zürich Regensdorf, Schweiz

Vorteile eines Austritts-orientierten Assessments vor allem beim älteren traumatologischen Patienten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Antoinette Conca - Kantonsspital Aarau, Fachabteilung Pflegeentwicklung, Aarau, Schweiz
  • Judith Abt - Kantonsspital Aarau, Fachabteilung Pflegeentwicklung, Aarau, Schweiz
  • Christoph Schröder - Kantonsspital Aarau, Bereich Chirurgie, Aarau, Schweiz
  • Mehrnaz Prins - Kantonsspital Aarau, Sozialdienst, Aarau, Schweiz
  • Thomas Gross - Kantonsspital Aarau, Traumatologie, Aarau, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 4. Alterstraumatologie Kongress 2018. Zürich Regensdorf, Schweiz, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc39

doi: 10.3205/18altra39, urn:nbn:de:0183-18altra399

Veröffentlicht: 13. März 2018

© 2018 Conca et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Das Projekt hatte zum Ziel, mit besonderem Fokus auf vulnerable ältere Patienten das chirurgische Austrittsmanagement in einem Zentrumsspital unter Einsatz entsprechender „assessment“-Instrumente und Umsetzung standardisierter Abläufen zu optimieren. Der Erfolg des Unterfangens sollte mittels eines vorher-/nachher-Vergleiches objektiv erfasst werden.

Methodik: Interdisziplinär wurde ein Austrittsprozess erarbeitet, welcher sich gemeinsam für Pflegedienst, Arztdienst, Sozialdienst und therapeutische Dienste in der digitalen Patientendokumentation KISIM anwenden liess. Wir schulten das interprofessionelle Team für die Erfassung spezifischer Risikofaktoren bei älteren Patienten, der frühzeitigen Austrittsvorbereitung vor allem in Hinblick auf Selbstpflegefähigkeiten und der gezielten Austrittsplanung. Prozess und Instrumente wurden bzgl. Anwendbarkeit auf einer traumatologischen Pilotstation bei Patienten mittels prospektivem vorher- (Januar–Juli 2015; n=458) vs. nachher- (August–Oktober 2015, n=181) Design in den Zielgrössen überprüft: Erfassung des Patientenzustandes, der Mitarbeiterzufriedenheit sowie der (DRG-relevanten) durchschnittlichen Aufenthaltszeit (Mann-Whitney-U Tests, Chi-Quadrat Tests).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Ein Drittel der traumatologischen Patienten war über 65-jährig. Durch das verbesserte interprofessionelle Management zeichnete sich in wichtigen, angestrebten Zielgrössen eine erwünschte Verbesserung ab. Die Patienten profitierten von einer Verbesserung der Mobilität (von 3.4 auf 3.5 Punkte, p=0.02) und einer stärkeren Schmerzreduktion von Eintritt bis Austritt (-0.20 auf -0.35 Punkte, p=0.05). Die Mitarbeiter berichteten über eine systematischere Austrittsplanung (33.3% ein wenig, 66.7% deutlich bis sehr stark verbessert). Die durchschnittliche Zeit bis zur Anmeldung des Sozialdienst konnte von 3.1 auf 2.7 Tage reduziert werden. Die Aufenthaltsdauer verkürzte sich von 5.2 auf 4.8 Tage und ein höherer Anteil Patienten (74% statt vorher 67%) war unter der mittleren DRG-Verweildauer hospitalisiert.

Eine gezielte patienten-orientierte Austrittsplanung kann gerade im Bereich der Alterstraumatologie sowohl die Behandlungsqualität verbessern, wie zu einer Ressourcenoptimierung führen.