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4. Alterstraumatologie Kongress 2018

22.03. - 23.03.2018, Zürich Regensdorf, Schweiz

Die Versorgung kniegelenksnaher periprothetischer Frakturen des Femurs mittels NCB Plattenosteosynthese Mobilität, Komplikationen und Mortalität im Jahresverlauf

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Daphne Eschbach - Uniklinik Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Benjamin Bücking - Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Rene Aigner - Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Juliana Hack - Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Juliane Barthel - Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Ludwig Oberkircher - Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Steffen Ruchholtz - Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Melina Fischer - Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 4. Alterstraumatologie Kongress 2018. Zürich Regensdorf, Schweiz, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc38

doi: 10.3205/18altra38, urn:nbn:de:0183-18altra385

Veröffentlicht: 13. März 2018

© 2018 Eschbach et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die Inzidenz der periprothetischen Fraktur bei primär einliegender Kniegelenksendoprothese wird mit 0,3–2,5% angegeben, die Inzidenz bei Revisionseingriffen mit bis zu 38%. Die Versorgung dieser Frakturen stellt eine Herausforderung dar.

Methodik: Eingeschlossen wurden alle periprothetischen Frakturen des Femur von 2008 bis 2017 mit stabiler Prothese. Die Versorgung erfolgte mini open oder minimalinvasiv mittels polyaxial winkelstabiler Plattenosteosynthese (NCB, Zimmer). Die Nachuntersuchungen erfolgten nach 6 Wochen, 3, 6 und 12 Monaten. Erfasst wurden unter anderem Alter, Geschlecht, Komorbidität, Komplikationen, Revisionen und die Mobilität. Ausgewertet wurden alle Patienten, die bis Oktober 2017 das ein-Jahres follow up abgeschlossen hatten.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 43 Patienten wurden eingeschlossen. Die Patienten waren 76±10 Jahre alt, zu 84% weiblich und deutlich vorerkrankt mit einer mittleren ASA Einstufung von 3±0,9. 34 Patienten zeigten einen einliegenden Oberflächenersatz (OFE), 9 Patienten waren bereits mit einer gekoppelten Revisionsprothese (RP) versorgt. Innerhalb eines Jahres verstarben 6 Patienten. Von den überlebenden Patienten haben 82% mit OFE und 78% mit RP wieder ihre Ausgangsmobilität erreicht. 6 weitere Patienten (21%) mit OFE und ein Patient mit RP benötigten eine neue Gehhilfe. 2 Patienten mit RP wurden revidiert, einer bei Achsfehlstellung und einer bei Osteosyntheseversagen. 8 Patienten mit OFE zeigten eine revisionspflichtige Komplikation, hiervon 2 Osteosyntheseversagen, 1 störende Schraube, 1 Achskorrektur und 2 Pseudarthrosen. Ein weiterer zeigte eine Gefässverletzung durch eine Cerklage. Bei 5 Patienten mit OFE zeigte sich eine präoperativ nicht vorbekannte ligamentäre Instabilität, die eine Indikation zum Wechsel auf eine gekoppelte Prothese darstellte, welche in zwei Fällen bereits innerhalb des ersten Jahres vorgenommen wurde. Eine weitere wurde nach 5 Jahren gewechselt. Infektionen zeigten sich im Gesamtkollektiv nicht.

Aus unseren Ergebnissen schließen wir, dass die minimalinvasive Versorgung der distalen periprothetischen Fraktur des Femurs mittels einer NCB Platte unabhängig vom einliegenden Implantat ein verlässliches Verfahren zur Therapie dieser komplexen Verletzung darstellt. Allerdings ist insbesondere bei Vorliegen eines Oberflächenersatzes die Möglichkeit einer ligamentären Zusatzverletzung mit daraus folgender Instabilität zu beachten – dies muss ggf. in der Planung der operativen Versorgung berücksichtigt werden.