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Zielsetzung: Die distale Humerusfraktur beim älteren Patienten stellt weiterhin hohe Anforderungen an den behandelnden Chirurgen. Trotz neuer winkelstabiler Implantate, besserem biomechanischem Verständnis dieser Frakturen und Verbesserung der Op-Technik werden in der Literatur weiterhin hohe Komplikationsraten bis zu 25% angegeben mit Re-operationsraten bis zu 12%. Ziel dieser retrospektiven Arbeit war die Aufarbeitung einer eigenen Fallserie von 15 Patienten und der Vergleich der eigenen Resultate mit der gängigen Literatur.

Methodik: Von 1978 bis 2011 wurden an der Schulthess Klinik Zürich 537 Ellenbogenprothesen bei 449 Patienten implantiert, 15 davon im Rahmen einer Fraktur. Hiervon waren 2 pathologische Frakturen, 2 Patienten zeigten radiologisch zusätzlich eine Arthrose und bei 5 Patienten war vorbestehend eine chronische Polyarthritis bekannt. Lediglich 9 Patienten konnten retrospektiv erfasst werden. 3 Patienten verstarben und 3 Patienten konnten wegen Wegzug nicht mehr nachverfolgt werden. Das Durchschnittsalter betrug 71 Jahre, alle Patienten waren Frauen.

Der mittlere follow-up betrug 44 Mt (12–92). 6x wurde eine GSB III Prothese und 3x eine Coonrad-Morrey Prothese implantiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 3 Patienten erfolgten Re-Operationen: 2x wegen einer Prothesenlockerung wobei die gelockerte Komponente jeweils gewechselt werden musste. 1x wegen eines Infektes, die Prothese konnte hierbei erhalten werden. Der mittlere Bewegungsumfang für die Flexion Extension betrug 109° (range F/E: 132°-32°-0°), für die Umwendbewegung 144° (range P/S: 71°-0°-73°).

Trotz der kleinen Fallzahl und dem doch hohen „drop out“ sind die erreichten Resultate unter Berücksichtigung der gängigen Outcome Scores (DASH, ASES, SF 36) vergleichbar mit der Literatur. Die Komplikationsrate ist im Vergleich zur Primärimplantation bei der Ellenbogenarthrose deutlich höher und auch die Standzeiten kürzer.

Dennoch kann in ausgewählten Fällen bei der distalen intraartikulären Humerusfraktur des älteren Menschen (Alter >70) die Indikation zur Ellenbogenprothese gestellt werden. Hierfür haben sich sogenannte halb gekoppelte (semi-constrained) Prothesenmodelle bewährt.