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4. Alterstraumatologie Kongress 2018

22.03. - 23.03.2018, Zürich Regensdorf, Schweiz

Proximale Periprothetische Femurfrakturen: Einfluss der präoperativen Verweildauer auf die postoperative Morbidität und Letalität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ronny Langenhan - Hegau-Bodensee-Klinikum Singen, Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie, Singen, Deutschland
  • Niklas Reimers - Hegau-Bodensee-Klinikum Singen, Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie, Singen, Deutschland
  • Stefanie Bushuven - Hegau-Bodensee-Klinikum Singen, Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie, Singen, Deutschland
  • Axel Probst - Hegau-Bodensee-Klinikum Singen, Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie, Singen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 4. Alterstraumatologie Kongress 2018. Zürich Regensdorf, Schweiz, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc31

doi: 10.3205/18altra31, urn:nbn:de:0183-18altra316

Veröffentlicht: 13. März 2018

© 2018 Langenhan et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Eine kurze präoperative Verweildauer (pVWD) nach proximalen Femurfrakturen (PFF) des geriatrischen Patienten (Pat.) soll die postoperative (po.) Morbidität und Letalität senken. Diese VWD dient deshalb als Qualitätsindikator für die Versorgung dieser Verletzungen.

Obwohl Pat. mit proximalen periprothetischen Femurfrakturen (PPFF) ein vergleichbares Komorbiditätsprofil zeigen, kann es aufgrund der Komplexität der Verletzung und Behandlung solche Strukturvorgaben nicht geben.

Ziel dieser Studie ist zu prüfen, ob es bei diesen Pat. einen Zusammenhang zwischen der pVWD und der po. Morbidität und Letalität gibt.

Methodik: Retrospektiv erfolgte eine Datenauswertung (09/1992–12/2015) von 144 Pat. (95w/49m, Durchschnittsalter 82,24 (62–99) Jahren) nach Versorgung einer PPFF.

Das Kollektiv wurde anhand des Zeitintervalls nach stationärer Aufnahme in Gruppe I (<73 Stunden) mit 59 Pat. und in Gruppe II ( >72 Stunden) mit 85 Pat. unterteilt.

Zielparameter der Studie waren die Dauer des stationären Aufenthaltes po., die Komplikationsrate, die Veränderungen der Mobilisation und des Wohnortes im po. Verlauf und die Letalität innerhalb des ersten Jahres po. Das Signifikanzniveau wurde festgelegt auf p<0,05.

Ergebnisse: Pat. der Gruppe I und II zeigten bezüglich Alter, BMI, ASA-Score und CCI keine signifikanten Unterschiede. Ein Prothesenschaftersatz erfolgte in Gruppe II häufiger als in Gruppe I (59 vs. 20; p=0,001).

Die Dauer des po. stationären Aufenthaltes zeigte keinen signifikanten Unterschied (Gruppe I: 17,6 Tage; Gruppe II: 20,7 Tage, p=0,11). Der Zeitpunkt der Operation hatte keinen signifikanten Einfluss auf das Wiedererlangen der Mobilität und der Wohnsituation. Die Letalität des gesamten Kollektives betrug stationär 4,16% (Gruppe I: 0%; Gruppe II: 7,06%; p=0,038), nach 30 Tagen 5,55% (Gruppe I: 1,7%; Gruppe II: 8,2%; p=0,094), nach 3 Monaten 9,7% (Gruppe I: 5,1%; Gruppe II: 12,9%; p=0,12), nach 6 Monaten 18,8% (Gruppe I: 16,9%; Gruppe II: 20%; p=0,64) und nach 1 Jahr 23,6% (Gruppe I: 22%; Gruppe II: 24,7%; p=0,71).

Komplikationen traten in Gruppe I häufiger auf als in Gruppe II (28,8% vs. 21,2%; p=0,29).

Schlussfolgerung: Die invasivere Versorgungstechnik des Prothesenschaftersatzes und die oftmals dadurch bedingte längere präoperative VWD zeigen keine signifikant schlechteren Ergebnisse im Vergleich zu einem früheren Versorgungszeitpunkt.

Zukünftige Untersuchungen müssen den Einfluss von weiteren Pat.- und Behandlungsfaktoren hinsichtlich dieser Ergebnisparameter prüfen.