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4. Alterstraumatologie Kongress 2018

22.03. - 23.03.2018, Zürich Regensdorf, Schweiz

Erfassung von Mangelernährung bei geriatrischen Traumapatienten – eine erneute Bestandsaufnahme

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Juliane Barthel - UKGM Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Melina Fischer - UKGM Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Rene Aigner - UKGM Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Juliana Hack - UKGM Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Benjamin Bücking - UKGM Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Steffen Ruchholtz - UKGM Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Daphne Eschbach - UKGM Marburg, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Marburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 4. Alterstraumatologie Kongress 2018. Zürich Regensdorf, Schweiz, 22.-23.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc02

doi: 10.3205/18altra02, urn:nbn:de:0183-18altra020

Veröffentlicht: 13. März 2018

© 2018 Barthel et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Mangelernährung bei geriatrischen Traumapatienten ist assoziiert mit einer erhöhten Komplikations- und Mortalitätsrate und stellt daher einen entscheidenden Risikofaktor dar. Die Erfassung der betroffenen Patienten spielt eine wichtige Rolle in der Verbesserung des Outcomes dieser Patientengruppe.

Methodik: Bundesweit wurde im Jahr 2016 ein Fragebogen an 571 traumatologische/orthopädische Abteilungen versandt, welcher die Versorgungsstufe, alterstraumatologische Ausrichtung, geriatrische/ernährungsbezogene Screenings und die Durchführung von Ernährungsvisiten erfasst. Eine gleichartige Umfrage wurde bereits 2011 durchgeführt, sodass auch die Entwicklung in den letzten 5 Jahren nachvollzogen werden kann.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Antwortquote der angeschriebenen Abteilungen im Jahr 2016 betrug 57% (n=325) und spiegelt bezogen auf die Versorgungsstufe mit 75 überregionalen, 104 regionalen und 110 lokalen Traumazentren sowie 36 nicht eingestuften Kliniken annähernd die deutschlandweite Versorgungsrealität wider. Bei 13,8% (n=45) handelt es sich um zertifizierte Zentren für Alterstraumatologie, während bei weiteren 4,6% (n=15) eine kurzfristige Zertifizierung angestrebt ist. 79,5% (n=258) der Abteilungen besitzen keine spezielle alterstraumatologische Ausrichtung, die weiteren Klinken (n=7) machten keine Angaben diesbezüglich. In nahezu zwei Dritteln (n=200) der Kliniken erfolgt ein Aufnahmescreening geriatrischer Patienten. Der Ernährungszustand wird in 55,7% (n=181) der Kliniken erhoben. Häufigstes Instrument hierzu ist der BMI (n=134), gefolgt von Laborparametern (n=53), MNA (n=55) und NRS 2002 (n=34). Vereinzelt (n=20) wurden andere Instrumente genannt. Etwa in der Hälfte der Abteilungen finden Ernährungsvisiten auf Normal- (n=163) und Intensivstationen (n=186) statt.

Im Vergleich wurden 2011 bei 579 angeschriebenen Kliniken nur 26% (n=151) der Fragebogen beantwortet. Ein Viertel (n=38) der Kliniken führte ein Aufnahmescreening geriatrischer Patienten durch, ein Drittel (n=50) erfasste den Ernährungszustand. Häufigstes Instrument war ebenfalls der BMI. Ernährungsvisiten auf der Intensivstation wurden von 25% (n=38) der Abteilungen regelmäßig durchgeführt.

Anhand der zunehmenden Erfassung geriatrischer Patienten und deren Ernährungsstatus zeigen die Ergebnisse dieser Studie eine vermehrte Adressierung der Problematik von Mangelernährung. In der klinischen Praxis gilt es in der Zukunft geeignete Screeninginstrumente und Strategien zur Therapieoptimierung zu etablieren.