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Alterstraumatologie Kongress 2016

10.03. - 11.03.2016, Marburg

Erfahrungen der konservativen Behandlung von Frakturen der oberen Halswirbelsäule mittels Halo-Fixateur

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Bernhard Ullrich - BG Klinikum Bergmannstrost, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Halle (Saale), Germany
  • Florian Brakopp - BG Klinikum Bergmannstrost, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Halle (Saale), Germany
  • Thomas Mendel - BG Klinikum Bergmannstrost, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Halle (Saale), Germany

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie. Schweizerische Fachgesellschaft für Geriatrie (SFGG). Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.. Alterstraumatologie Kongress 2016. Marburg, 10.-11.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO03-81

doi: 10.3205/16altra34, urn:nbn:de:0183-16altra343

Veröffentlicht: 10. März 2016

© 2016 Ullrich et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Zielsetzung: Die Behandlung von Frakturen der HWS (Halswirbelsäule) mittels HALO-Fixateur wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Es werden eine hohe Mortalität von 40 % während der Therapie und Komplikationraten von 20 - 40 % beschrieben [1]. Raten für die knöcherne Durchbauung von Frakturen der oberen HWS wurden mit 60,9 % ermittelt [2]. Entsprechend der Tendenz zum operativen Prozedere, werden auch in unserer Klinik Dens-Frakturen überwiegend durch ventrale und dorsale Stabilisierungsverfahren versorgt [3]. Andererseits ergeben sich aufgrund einer Zunahme inoperabler, multimorbider Patienten neue Anforderungen. Ziel dieser Untersuchung ist es, unsere Erfahrungen und Behandlungsergebnisse der Frakturbehandlung mittels HALO-Fixateur aufzuzeigen.

Methodik: Es wurden retrospektiv Daten zu Verlauf, Komplikationen und Frakturkonsolidierung von 54 Patienten erhoben, welche im Zeitraum 9/2004-12/2013 mit HWS-Frakturen im Halofixateur ausbehandelt wurden. Zur Abbildung des Allgemeinzustands der Patienten ermittelten wir den Charlson Comorbidity Index (CCI). Die knöcherne Konsolidierung wurde CT-morphologisch untersucht. Pseudarthrotische Befunde wurden durch geführte Funktionsaufnahmen hinsichtlich ihrer Stabilität beurteilt.

Ergebnisse: Es ergaben sich Mittelwerte für das Alter bei Trauma von 63,9 Jahren (Range: 20-95) und ein CCI von 3,4 Punkten. Als häufigste Frakturform lag bei 24 Patienten (40,4%) eine isolierte Densfraktur Typ III vor, welche in 22 Fällen (91,7%) knöchern verheilte. Von 7 isolierten Atlasfrakturen Typ III nach Gehweiler verheilten 6 (85,7%) knöchern und 1 (14,3%) als straffe Pseudarthorse. Ein CCI höher 3 korrelierte mit höheren Komplikationsraten (6 vs. 2; 21,4% vs. 7,7%). Die Mortalität betrug 0%.

Tabelle 1 [Tab. 1]

Schlussfolgerung: Insgesamt zeigen sich gute Therapieergebnisse hinsichtlich der Konsolidierung und moderate Komplikationsraten für Dens-Frakturen Typ III nach Anderson/D'Alonzo und Atlasfrakturen. Auf Grundlage der erhobenen Daten sehen wir insbesondere für diese Frakturformen in der Halotraktionsbehandlung eine Therapiealternative, die mit vertretbarem Risiko durchgeführt werden kann.


Literatur

1.
Majercik S, Tashjian RZ, Biffl WL, Harrington DT, Cioffi WG. Halo vest immobilization in the elderly: a death sentence? J Trauma. 2005 Aug;59(2):350-6; discussion 356-8.
2.
Shin JJ, Kim SJ, Kim TH, Shin HS, Hwang YS, Park SK. Optimal use of the halo-vest orthosis for upper cervical spine injuries. Yonsei Med J. 2010 Sep;51(5):648-52. DOI: 10.3349/ymj.2010.51.5.648 Externer Link
3.
Harms J, Melcher RP. Posterior C1-C2 fusion with polyaxial screw and rod fixation. Spine (Phila Pa 1976). 2001 Nov 15;26(22):2467-71.