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Alterstraumatologie Kongress 2016

10.03. - 11.03.2016, Marburg

Die Versorgung periprothetischer proximaler Femurfrakturen beim alten Menschen: Resultate mit einer umgedrehten kontralateralen LISS Platte

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Caroline Gurschler - Stadtspital Waid, Zürich, Switzerland
  • Kirusigan Pavotbawan - Stadtspital Waid, Zürich, Switzerland
  • Patrick Fries - Stadtspital Waid, Zürich, Switzerland
  • Michael Dietrich - Stadtspital Waid, Zürich, Switzerland

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie. Schweizerische Fachgesellschaft für Geriatrie (SFGG). Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.. Alterstraumatologie Kongress 2016. Marburg, 10.-11.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO03-55

doi: 10.3205/16altra30, urn:nbn:de:0183-16altra300

Veröffentlicht: 10. März 2016

© 2016 Gurschler et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die Zunahme von Lebenserwartung und Aktivitätslevel bei älteren Menschen, lassen die Zahl der Primärprothesen, aber auch deren assoziierten Komplikationen, insbesondere die periprothetischen Femurfraktur (ppFfx) ansteigen. Das hohe Patientenalter, die Osteoporose, neurologische Erkrankungen und generelle Sturzneigung sind gefürchtete Risikofaktoren.

Die Art der Fraktur, deren Verlauf in Bezug zur Prothese, sowie die Stabilität des Implantates selbst, kann einen vollständigen Prothesenwechsel oder aber eine Osteosynthese indizieren.

Wir verwenden zur Versorgung solcher ppFx überwiegend die Osteosynthese mittels umgedrehter kontralateraler LISS®-Platte (Synthes®).

Ziel dieser Arbeit ist eine Analyse unserer Erfahrungen und des postoperativen Outcomes bei der Verwendung dieses Implantates.

Methodik: Die Datenerhebung erfolgte durch retrospektives Erfassen aller Patienten ab dem 75. Lebensjahr welche bei einer ppFx mit einer LISS-Platte (umgedreht, von kontralateral) an unserer Klinik versorgt wurden. Die perioperative Morbidität, die klinischen und radiologischen Befunde im Follow-up und sowie die mögliche Rückkehr in die gewohnte Umgebung waren von primärem Interesse.

Ergebnisse: In den 24 Monaten ab Oktober 2013 schlossen wir 15, meist polymorbide Patienten (Alter: 87 J, 75-103, Frauen: 11, 73%, n= 10 mit ASA 3-4), ein. Es handelt sich um 7 B1- und 8 B2-Frakturen (nach Vancouver) bei liegender Hüft-TP (eine zementiert).

Die einzige, postoperative chirurgische Komplikation war die Anämie (n = 10, 67%), welche bei 8 Patienten transfusionsbedürftig war. Die Hospitalisationszeit betrug 11.7 Tage, dabei erfolgte die Entlassung meist (n = 11, 73%) in ein Alten- oder Pflegezentrum.

7 Patienten (54%) konnte nach 56 Tagen klinisch und radiologisch nachkontrolliert werden. Es zeigten sich konsolidierte Frakturverhältnisse und ein reintegrierter Prothesenschaft. Einmal zeigte sich eine Sinterung von mehr als 2 mm. 7 der 15 Patienten sind bis heute verstorben, 6 davon in den ersten drei postoperativen Monaten, 2 bereits während der Hospitalisation.

Schlussfolgerung: Wir sehen in der Versorgung von ppFx mittels der umgedrehten kontralateralen LISS Platte eine relativ einfache und komplikationsarme Möglichkeit der operativen Stabilisierung mit guten Heilungsraten. Beachtlich ist sicherlich die hohe Mortalitätsrate in diesem speziellen Patientenkollektiv. Nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Komorbiditäten des gerontotraumatologischen Patienten geht die Verletzung mit einer sehr hohen Sterblichkeit einher.