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Alterstraumatologie Kongress 2016

10.03. - 11.03.2016, Marburg

Ergebnisse nach arthoroskopischer Augmentation der Rotatorenmanschette bei massiven Rupturen mit PATCH aus humaner Dermis beim älteren Menschen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Wolfgang Kunz - ATLASKLINIK, Radiologie Lammgarten ES, Pathologie Stuttgart, Wannweil, Germany

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie. Schweizerische Fachgesellschaft für Geriatrie (SFGG). Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.. Alterstraumatologie Kongress 2016. Marburg, 10.-11.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO03-8

doi: 10.3205/16altra25, urn:nbn:de:0183-16altra259

Veröffentlicht: 10. März 2016

© 2016 Kunz.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die zunehmende Alterung der Gesellschaft mit steigendem Anspruch an die funktionelle Gelenkerhaltung im Alter erfordert ein Umdenken der sporttraumatologisch orientierten Gelenkchirurgie. Im Folgenden werden histologische, kernspintomographische und klinische Ergebnisse nach arthoroskopischer Augmentation der Rotatorenmanschette (RM) mit humaner Dermis (hD) bei massiven degenerativen Rupturen als Alternative zur Inversen Prothese (IP) oder reinen "salvage procedures" auf ihre alterstaugliche Validität hin untersucht.

Methodik: Die Prävalenz massiver Rotatorenmanschettendefekte (mRMD) steigt mit dem Lebensalter und kommt beim älteren Menschen aufgrund der zunehmenden Degeneration der Sehnenstruktur zunehmend häufig vor. Die Klassifikation für mRMD wird in der Literatur unterschiedlich angegeben. Es besteht kein einheitlicher Konsens bezüglich ihrer Behandlung.

Die arthroskopische PATCH Augmentation mit hD bietet eine therapeutische Alternative zu üblichen chirurgischen Therapieverfahren wie (IP), Muskeltransfertechniken oder dem einfachen Debridement. Das OP Verfahren für die Durchführung der arthoroskopischen Rotatorenmanschetten Augmentation in 2-Lochtechnik wird beschrieben. Bei insgesamt 101 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 73 Jahren wurde von 2005-2014 bei mRMD > 5cm (n. Bateman) eine arthoroskopische Augmentation durchgeführt. Prä-OP erfolgte neben der klinischen eine MRT Untersuchung. Dominierend und ausschlaggebend für die OP waren neben der Funktionseinschränkung vor allem der Schmerz.

Ergebnisse: Die klinische Nachuntersuchung nach 10 Tagen, 6 und 12 Wochen sowie nach 6 und 12 Monaten anhand des "Constant Shoulder Scores" und einer visuellen Schmerzskale zeigte neben der funktionellen, vor allem eine signifikante Verbesserung für die Schmerzreduktion mit p=.001. Nach postoperativen Traumen erfolgten Rearthroskopien mit Biopsieentnahmen nach 8 Wochen, 6, 8 Monaten sowie 1, 1,2 und 3 Jahren. Die Biopsien zeigten ein gutes integratives Einheilungsverhalten mit Fibroblasten- und Gefäßbesiedelung der hD und im chronologischem Verlauf eine zunehmende Bindegewebige Duchbauung bis hin zu einem Remodelling. Abstoßungsreaktionen konnten nicht nachgewiesen werden. Im post-OP MRT zeigte sich ebenfalls eine gute Integration der hD.

Schlussfolgerung: Diametral zum Körperlichen Verfall und der gesellschaftlichen Alterung steigt der sportliche Bewegungsanspruch bis ins hohe Alter. Die arthroskopische PATCH Augmentation bietet eine alternative Therapieoption zur IP oder "limited goals surgery".