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Einfluss von Risikofaktoren und der Bereitwilligkeit für Screening-Programme auf das Bewusstsein einer Osteoporose Diagnostik
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Veröffentlicht: | 10. März 2016 |
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Zielsetzung: Osteoporose-assoziierte Frakturen sind von zunehmender sozio-ökonomischer Bedeutung und gehen mit verminderter Lebensqualität und vermehrter Morbidität sowie Mortalität einher. Die Bereitwilligkeit zur Teilnahme an Osteoporose-untersuchungen ist daher bedeutend um potentielle Risikopatienten zu erfassen und je nach Befund zu behandeln.
Methodik: Um das Bewusstsein der Patienten zur Durchführung einer Osteoporosediagnostik nach statt gehabter Fragilitätsfraktur zu erheben, wurde ein Fragebogen erstellt, in dem wesentliche Risikofaktoren (RFs) für eine Osteoporose (gemäß DVO) sowie die generelle Bereitschaft der Patienten zur Durchführung einer Osteoporosediagnostik (OpD) und anderen Screening-Programmen (Koloskopie und Mammografie) abgefragt wurden. Konsekutiv wurden Patienten (weiblich>60 Jahre bzw. männlich>70 Jahre) eingeschlossen, die sich mit einer distalen Radiusfraktur bzw. proximalen Femurfraktur in unfallchirurgischer Behandlung befanden. Dabei wurde die Anzahl der RFs erhoben und mit der Bereitschaft zur Teilnahme an einer Osteoporoseuntersuchung bzw. anderen Screening-Programmen korreliert.
Ergebnisse: Konsekutiv wurden 37 Patienten (w=30/m=7) in einem Zeitraum von 3 Monaten mit durchschnittlich 2 Risikofaktoren (+ 1) in die Studie eingeschlossen. Dabei zeigte sich eine höhere Bereitschaft zur OpD bei Patienten mit mehr RFs für eine Osteoporose. Bei der Erhebung anderer Screening-Programme, wurde bei 70,27% der Patienten in den letzten 10 Jahren eine Koloskopie durchgeführt, 67,74% der Patientinnen waren bis zum 70. Lebensjahr regelmäßig bei der Mammografie.
Bei 40,54% der Patienten war in der Vorgeschichte eine Osteoporose typische Indikatorfraktur nachweisbar. Von diesen waren 73,3% mit einer Osteoporoseuntersuchung einverstanden. Hatten die Befragten schon zwei Knochenbrüche in der Vergangenheit, stieg die Bereitschaft auf 100%.
Schlussfolgerung: Die Bereitschaft zur Abklärung einer Osteoporose und Teilnahme an anderen Screening-Programmen scheint bei Patienten mit mehreren RFs höher zu sein, als bei gesünderen Patienten, was mit einem höheren Krankheitsbewusstsein assoziiert sein könnte. Während das Interesse zur Abklärung einer Osteoporose bei Patienten nach statt gehabter Indikatorfraktur sehr hoch ist scheint die Bedeutung der Osteoporose insbesondere bei gesünderen Patienten häufig verkannt zu werden. Aufgrund der bisher geringen Fallzahl ist die Interpretation der Ergebnisse limitiert, weitere Untersuchungen zur Analyse der Awareness für eine Osteoporose laufen derzeit.