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Alterstraumatologie Kongress 2016

10.03. - 11.03.2016, Marburg

Frühkomplikationen und Transfusionshäufigkeit von operativ versorgten sub- und pertrochantären Oberschenkelfrakturen abhängig vom OP Zeitpunkt, bei Patienten über 75 Jahre

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Matthias Stark - Unfallchirurgie Schwerpunktkrankenhaus Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Austria
  • Martin Schuler - Unfallchirurgie Schwerpunktkrankenhaus Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Austria
  • Franz Ortner - Unfallchirurgie Schwerpunktkrankenhaus Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Austria

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie. Schweizerische Fachgesellschaft für Geriatrie (SFGG). Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.. Alterstraumatologie Kongress 2016. Marburg, 10.-11.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO01-29

doi: 10.3205/16altra01, urn:nbn:de:0183-16altra014

Veröffentlicht: 10. März 2016

© 2016 Stark et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Geriatrische Patienten mit sub- und pertrochantären Frakturen sind ein häufiges Ereignis im unfallchirurgischen Alltag.

Ziel war, postoperative Frühkomplikationen und Transfusionshäufigkeit zu erfassen und einem statistischen Vergleich zu unterziehen, sowie ob eine Korrelation vorliegt bezüglich Zeitspanne zwischen Unfall und operativer Versorgung.

Untersucht wurde auch, ob ein Zusammenhang besteht zwischen Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten und Transfusionhäufigkeit.

Methodik: Es handelt sich um eine retrospektive Analyse archivierter Daten operativ versorgter Patienten in einem Fünfjahreszeitraum. Erfasst wurden neben Alter, Geschlecht und Mortalität, das Auftreten von Frühkomplikationen, im Sinne von Wundinfektionen, Implantat- und internistische Komplikationen. Des Weiteren wurden die Transfusionshäufigkeit, sowie eine blutgerinnungshemmende Medikation erhoben. Die Daten wurden in Excel-Tabellen eingegeben und anschließend mittels SPSS 17.0 ausgewertet. Für die Auswertung wurde abgesehen von der deskriptiven Statistik mit dem Chi-Quadrat-Test gearbeitet.

Ergebnisse: Untersucht wurden 413 Patienten von 2008-2012. Das Durchschnittalter betrug 84,5 Jahre. Die Frühkomplikationsrate betrug bei Männern 27,6% und bei Frauen 13,9%. Im Vergleich zum Kollektiv der Frauen gab es bei Männern eine signifikant höhere Frühkomplikationsrate (p=.002). Es gab eine statistisch nicht signifikante Tendenz betreffend Mortalität bei männlichen Patienten (Mortalität 9,2% vs. 4,9% bei Frauen, p=.123). Patienten unter oraler Antikoagulation (OAK) hatten einen statistisch signifikanten Unterschied in Bezug auf Zeitpunkt bis zur OP (p< .001). 42,9% der Pat mit OAK wurden nach >24h Vorbereitungszeit operiert, im Vergleich zu 17,7% ohne OAK. Ansonsten gab es keinen signifikanten Unterschied in Bezug auf Vorbereitungszeit bis zur OP und Komplikationsrate oder in Bezug auf Transfusionsrate und Art der blutgerinnungshemmenden Medikation (p>.005).

Schlussfolgerung: Männliche geriatrische Patienten sind von einer höheren Frühkomplikationsrate und einer tendenziell höheren Mortalität betroffen. Aus den Ergebnissen lässt sich auch ableiten dass der Zeitpunkt zwischen Unfall und OP keinen Einfluss auf Frühkomplikationen, Mortalität und Transfusionshäufigkeit aufweist. Männliche geriatrische Patienten mit per-und subtrochantären Frakturen bedürfen vermehrter Aufmerksamkeit. Zusammenfassend stellen wir fest, dass eine optimale Vorbereitung dieser Patienten innerhalb von 24h vertretbar ist und keinen Nachteil birgt.