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Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

24.09. - 26.09.2012, Aachen

Wer sich ändert, wird gemocht: neue Arbeitsfelder in einer Institutsbibliothek

Meeting Abstract

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Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen (AGMB). Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen (AGMB). Aachen, 24.-26.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12agmb10

doi: 10.3205/12agmb10, urn:nbn:de:0183-12agmb102

Veröffentlicht: 25. Juli 2012

© 2012 Senst.
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Gliederung

Text

Die Bibliothek des Robert Koch-Instituts existiert seit der Gründung des Instituts für Infektionskrankheiten im Jahr 1891. Sie dient seit jeher vor allem der Informationsversorgung der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Instituts.

Bis in die 90iger Jahre des letzten Jahrhunderts hinein bestand die Bibliotheksarbeit aus dem klassischen Dreiklang Erwerben – Erschließen – Bereitstellen (von Print-Medien). Die IT hat nicht nur dramatisch das Arbeitsverhalten und die Forschungsmöglichkeiten der Wissenschaftler verändert, sondern auch massiv zur Verlagerung von Arbeitsschwerpunkten in der Bibliothek geführt.

Einfache Tätigkeiten, die auch von Bibliotheksmitarbeitern mit geringer Qualifizierung ausgeführt werden konnten, wie Kopierarbeiten, sind weggebrochen. Früher zeitaufwändige Arbeitsabläufe wie Vorakzession und Erwerbung werden „mit einem Klick“ bewältigt. Dagegen ist die Bibliothek nun gefordert, selbst Trends zu erkennen, im Hinblick auf den Nutzen für das Institut zu bewerten und für die Umsetzung nützlicher Neuerungen im Haus zu werben.

Die Bibliothek des Robert Koch-Instituts (RKI) hat seit 2007 für den Open-Access-Gedanken im Haus geworben. Das RKI hat frühzeitig die „Berliner Erklärung“ unterschrieben und auch mit Leben erfüllt. So wurde 2009 als Kooperationsprojekt mit dem CMS der Humboldt-Universität zu Berlin der RKI-Publikationsserver ins Netz gestellt und wird seitdem mit großem Erfolg betrieben. Die Einstellung der Dokumente obliegt der RKI-Bibliothek, die technische Administration hat das CMS übernommen. Damit ist das RKI bisher die einzige Ressortforschungseinrichtung, die ein Repositorium betreibt.

Im Zuge dessen wurde der neue Arbeitsbereich „Autorenbetreuung“ installiert.

Damit ist ein Anlaufpunkt für die Wissenschaftler im RKI geschaffen worden, bei dem sie sämtliche Informationen zu Fragen des wissenschaftlichen Publizierens aus einer Hand erhalten.

Bestandteile dieses Service sind:

  • Beratung zu Veröffentlichungsmöglichkeiten unter verschiedenen Aspekten: Welche Zeitschrift veröffentlicht zu meinem Thema? Wie ist die Zeitschrift bewertet? Wie ist die Nutzungsrechts-Situation?
  • Erfassung aller wissenschaftlichen Publikationen von RKI-Autoren
  • Vor Unterzeichnung des Autoren-Verlags-Vertrags: Klärung der Nutzungsrechte
  • Feststellung von Embargo-Fristen für Zweitveröffentlichung auf dem Publikationsserver
  • Bezahlung der Veröffentlichungsgebühren
  • Beratung zu Urheberrechtsfragen (ggf. in Zusammenarbeit mit dem Rechtsreferat)
  • Einstellen der Publikationen auf dem Publikationsserver
  • Statistisches Erfassen der eingestellten Arbeiten nach Fachgebieten; Ergebnis fließt in die Bewertung zur „Leistungsorientierten Mittelvergabe“ ein
  • Intranet-Angebot für Autoren mit FAQ

Dieser Service führt jetzt Informations- und Handlungsfelder zusammen, die bisher im Haus an verschiedenen Stellen bearbeitet wurden (Rechtsabteilung, Haushaltsabteilung, Forschungskoordination etc.).

Für die Wissenschaftler ist dieser „Full-Service“ transparent und vertrauenswürdig. Die Expertise liegt ohne Zweifel bei der Bibliothek. Das hat das Ansehen der Bibliothek gestärkt.

Es ist vorgesehen, im Jahr 2012 einen eintägigen Workshop zum Thema „Wissenschaftliches Publizieren“ anzubieten.