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Von der 3RaumBiblioth@k zur Lernbibliothek: Strategien und Probleme einer vollständigen Neugründung, die Bibliothek der Hochschule für Gesundheit in NRW
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Veröffentlicht: | 25. Juli 2012 |
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Wie „baut“ man eine neue Bibliothek?
Die Hochschule für Gesundheit wurde als eine der vier neuen Hochschulen des Landes NRW im Herbst 2009 gegründet. Erst 2011 konnte eine wissenschaftliche Bibliothekarin als Leitung eingestellt werden.
Es ergaben sich gleich mehrere Handlungsfelder. Elektronische Dienste sollten aufgebaut werden: „Volltexte“ im Sofortzugriff, Datenbanken, E-Books und natürlich eine funktionierende Versorgung mit Printmedien, Öffnungszeiten, Arbeitsplätze...
Doch zunächst fehlten wichtige Grundlagen und Kenntnisse: wie sieht der Literaturmarkt in den gesundheitswissenschaftlichen Fächern aus? In welchem Verhältnis stehen Print- und elektronische Medien? Wie gestalte ich einen dies einbeziehenden Etat? Wie funktioniert die gesundheitswissenschaftliche Fachwelt? Wie ist das Nutzungsverhalten der Studierenden? Welche Dienstleistungen sind interessant? ... Welche Lieferanten und Anbieter wähle ich aus?
Die Bibliothek hat sich entschieden, mit dem Aufbau der elektronischen Literaturversorgung anzufangen, Nationallizenzen, Konsortialprodukte und Einzellizenzen akquiriert, erste Konzepte zu einer guten Präsentation im Web erarbeitet, zumal die Bibliothek derzeit nur eine „3RaumBiblioth@k“ auf ca. 150 m² ist. Nachgekauft wird notwendige Printliteratur erst ab 2014. Dann zieht die Bibliothek auf den Gesundheitscampus Bochum in die 2. Etage eines Neubaus. Bis dahin ist diese Fläche zu beplanen, eine „Lernbibliothek“ zu gestalten. RFID soll eingeführt werden.
Damit man bei all diesen Themen nicht zusammenbricht und nicht mal weiß wovon, hat die Bibliothek einen Bibliotheksentwicklungsplan erstellt, der die Prozesse aufzeigt und fundiert. Auch die Vorstellung, die Bibliothek als OPL zu konzipieren, musste korrigiert werden.
Der Vortrag gibt einen kleinen Überblick über die Schönheiten, Themen und Probleme einer Bibliotheksneugründung im elektronischen Zeitalter und in einem völlig neuen fachlichen Umfeld der Gesundheitswissenschaften, bei der die lokale Nutzung in Lernwelten alles andere als „out“ ist.