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Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

24.09. - 26.09.2012, Aachen

Auf dem Weg von der Lizenz- zur Publikationskostenverwaltung – Open Access an der Universität Zürich

Meeting Abstract

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  • Christian Gutknecht - Open Access, Hauptbibliothek Universität Zürich, Schweiz

Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen (AGMB). Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen (AGMB). Aachen, 24.-26.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12agmb05

doi: 10.3205/12agmb05, urn:nbn:de:0183-12agmb052

Veröffentlicht: 25. Juli 2012

© 2012 Gutknecht.
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Gliederung

Text

Seit 2008 werden an der Universität Zürich sämtliche Publikationen im institutionellen Repository ZORA erfasst. Gemäss den Leitlinien der Universität sind die Forschenden verpflichtet, eine vollständige Fassung ihrer Publikationen auf ZORA zu hinterlegen, sofern dem keine rechtlichen Hindernisse entgegenstehen. Mit diesem relativ deutlichem Mandat haben sich die jährlichen, frei zugänglichen Volltextraten in den letzten Jahren von 35 auf etwa 40 Prozent gesteigert. Dies macht deutlich, dass eine Verpflichtung der Forschenden bis zu einem gewissen Grad die Umsetzung des grünen Weges fördert, wie dies seit langem von vielen Open Access-Verfechter postuliert wird. Allerdings ist auch unter Berücksichtigung der rechtlichen Hindernisse, wie beispielsweise abgetretene Verbreitungsrechte oder restriktive Self-Archiving-Policies, durchaus noch weiteres Potential für freie Volltexte vorhanden.

Als Repository-Betreiber sind hierfür zusätzliche Strategien gefragt. Neben dem besseren Vernetzen von ZORA innerhalb der Universität (Evaluation, Reporting, Publikationslisten für Autorenwebseiten) oder weiteren Funktionen innerhalb von ZORA (Import, Anzeige von kontextsensitiven Urheberrechtsinformationen direkt beim Upload) steht vermehrt auch die Förderung des goldenen Weges im Fokus. Die institutionelle Mitgliedschaft beim Open Access-Verlag BioMed Central, welche eine vollständige Übernahme der Publikationskosten durch die Hauptbibliothek vorsah, erfreute sich eines derart grossen Zulaufs, dass sich die Hauptbibliothek gezwungen sah, die Publikationskosten neu nur noch zur Hälfte zu übernehmen. Gleichzeitig wurde aber auch ein Publikationsfond für Geistes- und Sozialwissenschaften eingerichtet.

Dass Open Access-Publikationskosten zurzeit aus zusätzlichen Mittel bezahlt werden, zeigt trotz der wachsenden Bereitschaft und Akzeptanz der Forschenden zu Open Access einen Engpass auf dem Weg zu mehr Gold-Open Access auf. Die Finanzierung von Publikationskosten stellt eine Bibliothek folglich vor neue Herausforderungen, welche sowohl Gefahren als auf Chancen beinhalten.