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Zur Psychologie im Zusammenhang mit Hörgeräten – Tipps für das Beratungsgespräch
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Veröffentlicht: | 25. August 2010 |
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Ausgangslage: viele Menschen, die Hörgeräte bräuchten, stehen vor Veränderungen iher Lebenssituation (Pensionierung, sonstige Behinderungen und Erkrankungen). Dies macht rationales Denken noch schwieriger als sonst. Im übrigen ist das Vorstellungsvermögen akustischer Ereignisse bei vielen Menschen eingeschränkt. Die Unsicherheit ist gross. Die Widerstände gegen Hörgeräte sind massiv, für den Aussen Stehenden, der bei der Hörgeräteanpassung nicht dabei ist, nicht nachvollziehbar (In Zahlen: weltweit werden nur etwa 9 Mio Geräte pro Jahr verkauft).
Einige Tipps, was abläuft, wie damit umgehen
Rationale Punkte:
- Liegt eine Hörbehinderung oder eine geistige Behinderung vor?
- Der Verstehvorgang läuft wie folgt ab:
- Wahrnehmung des Gesprochenen
- Vergleich mit dem im Gehirn Gesprochenen
- Identifikation
- Geistige Verarbeitung.
- Liegt irgend eine Verschlechterung in diesem Ablauf, ist noch nicht klar wo. Wenn keine besonderen Probleme beim Lesen auftreten, darf auf einen Hörverlust geschlossen werden.
- Das Image von Hörgeräten:
- Unser Gedächtnis funktioniert so, dass Auffälliges gespeichert wird, Unauffälliges nicht,
- Wenn ein Mensch, praktisch gehörlos, sonst schwerfällig wirkt, nimmt man nachhaltig negativ Notiz von dieser Person mit Hörgerät
- Wenn Hörgeräteträger normal kommunizieren, werden diese als normale Menschen angenommen und niemand erwartet Hörgeräte. Beispiel: ein Personalchef mit grossem Gerät sehr kurzem Haarschnitt: Sein Chef bemerkte erst nach 2 Jahren, dass er Hörgeräteträger ist, weil er immer normal kommuniziert hat
- Hörgeräten werden Eigenschaften zugesprochen, welche durch die Hörbehinderung verursacht sind. Beispiele:
- Vorurteil – Wirkung guter Hörgeräteanpassungen:
- Alt – verjüngt
- Invalid – reduziert /beseitigt Behinderung
- Fällt auf – normal kommunizierende fallen nicht auf
- So ist jedes Vorurteil erst recht ein Grund für eine Hörgeräteanpassung.