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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Fallbericht: Verlauf einer AORRP unter PEP mit Gardasil®

Poster Aerodigestivtrakt

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  • corresponding author Luise Döring - Universitätsklinik Gießen, Gießen
  • Claus Wittekindt - Universitätsklinik Gießen, Gießen
  • Jens-Peter Klußmann - Universitätsklinik Gießen, Gießen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc302

doi: 10.3205/cpo001856, urn:nbn:de:0183-cpo0018563

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Döring et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Hintergrund: Die rezidiverende respiratorische Papillomatose des Erwachsenen (englisch - adult-onset recurrent respiratory papillomatosis/AORRP) mit Befall des Larynx ist eine seltene, durch Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) der Typen 6 oder 11 verursachte Erkrankung des Larynx. Symptomkontrolle kann durch wiederholte operative Entfernung der Papillome häufig erreicht werden. Bezüglich der Wirksamkeit einer postexpositionellen Impfprophylaxe (PEP) liegen bislang wenig Berichte in der Literatur vor, jedoch werden einhellig vielversprechende klinische Verläufe nach einer PEP mit dem tetravalenten HPV-Impfstoff Gardasil® berichtet.

Methoden: Wir berichten über einen erwachsenen Patienten der erstmals im Jahr 2011 im Alter von 46 Jahren wegen AORRP operiert wurde. Im selben Jahr wurden 4 weitere Operationen bei erneutem Papillomwachstum durchgeführt, danach war das stimmliche Ergebnis stabil und die Papillome ohne sichtbares Wachstum. In 2016 wurde eine PEP mit Gardasil begonnen.

Ergebnisse: Unter der Therapie verschlechterte sich das stimmliche Ergebnis und es wurde ein deutlicher Progress der AORRP dokumentiert, der eine erneute Abtragung der Papillome erforderlich machte. Die PEP wurde auf Wunsch des Patienten unterbrochen.

Schlussfolgerung: Laut zahlreicher Fallberichte hat die PEP bei der AORRP einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf. In diesem Fall zeigt sich im Gegensatz zu bisherigen Fallpublikationen ein Progress der AORRP unter PEP. Dies deckt sich mit der Beobachtung, dass bestehende genitale HPV-assoziierte Dysplasien durch eine PEP nicht beeinflusst werden. Die therapeutische Wirksamkeit von Gardasil bei der AORRP ist zumindest fraglich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.