gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Vorsorgeuntersuchungen im HNO-Gebiet

Poster Gesundheitsökonomie

  • Isabell Siebert - Klinik für HNO, Kopf- und Halschirurgie Marburg, Marburg
  • Bilgen Kurt - Klinik für Kardiologie, UKGM, Marburg, Marburg
  • Ute Walliczek-Dworschak - Klinik für HNO, Kopf- und Halschirurgie, UKGM, Marburg, Marburg
  • corresponding author Christian Güldner - Klinik für HNO, Kopf- und Halschirurgie, UKGM, Marburg, Marburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc268

doi: 10.3205/cpo001822, urn:nbn:de:0183-cpo0018221

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Siebert et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Zahlreiche Fachgebiete bieten die Möglichkeit von Vorsorgeuntersuchungen zur frühzeitigen Erkennung von Erkrankungen an. Im Fachgebiet der HNO ist der Erkenntnisstand hierzu dürftig.

Material & Methoden: Im Zeitraum von 2011 – 2015 erfolgten 930 Vorsorgeuntersuchungen. Ab 2013 wurde den Klienten ein Screening-Fragebogen hinsichtlich des Vorliegens von Erkrankungen im HNO-Gebiet ausgegeben.

Ergebnisse: 930 Personen (83,5% männlich) im Alter von 20 bis 76 Jahre (Mittelwert 44,9 Jahre) wurden untersucht. Im Bereich des Ohres fanden sich kaum Zufallsbefunde (0,6 – 2,3%). Ein gerades Septum fand sich lediglich in 18.6%. In ca. 70% waren die unteren Nasenmuscheln hyperplastisch. Lediglich 2/3 dieser Patienten berichteten im Fragebogen auch über eine behinderte Nasenatmung. Eine Polyposis nasi oder weitere Pathologien fanden sich nur in 1,9%. Im Bereich der Mundhöhle bzw. des Oropharynx fanden sich neue Pathologien ebenso nur in 0.3 – 1.8%. Darunter befand sich jedoch kein einziges Malignom oder Präkanzerose. Die Schleimhaut des Kehlkopfes zeigte sich in 1.2% als verändert. Auch hierunter fanden sich keine suspekten Veränderungen. Es zeigte sich keine Signifikanz in Bezug auf die Korrelation zur Frage nach Beschwerden im Rachen/ Halsbereich. In Abhängigkeit der Frage nach dem Rauchverhalten zeigte sich lediglich hinsichtlich des Auftretens für Pathologien der Mundschleimhaut ein signifikanter Zusammenhang.

Schlussfolgerung: In den hier erhobenen Daten zeigen sich Zufallsbefunde im HNO-Gebiet insgesamt relativ selten. Leider konnte durch den hier angebotenen Fragebogen kein Potential einer Vorselektion gezeigt werden. Die generelle Notwendigkeit von Vorsorgeuntersuchungen im HNO-Gebiet ist daher zu diskutieren und evtl. auf einzelne Risikogruppen einzuschränken.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.