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Vakuum-Wundtherapie im Kopf-Hals-Bereich
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Veröffentlicht: | 26. April 2017 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Bei der Vakuum-Wundtherapie (VAC) wird durch einen Unterdruck im Wundbereich Wundsekret permanent abgesaugt und die Granulationsbildung signifikant gesteigert. Im Bereich der Viszeral-, Unfall- und Verbrennungschirurgie kommt diese Form der Wundbehandlung bei Problemwunden in der täglichen Routine zum Einsatz. Im Kopf-Hals-Bereich gibt es wenige Publikationen und begrenzte Erfahrungen.
Methoden: Wir berichten über die VAC-Therapie von insgesamt 13 Patienten, davon 8 männlich und 5 weiblich, welche über den Zeitraum von 5 Jahren an der HNO-Universitätsklinik Ulm behandelt wurden. Das mediane Alter betrug 68 Jahre.
Ergebnisse: Die häufigsten Indikationen waren pharyngokutane Fisteln nach Salvage-Laryngektomie, Wundheilungsstörungen nach Salvage-Parotidektomie und Lappenplastik, sowie die nekrotisierende Fasziitis. Die mediane Behandlungsdauer lag bei 14 Tagen, der VAC-Verband wurde im Median 3-mal gewechselt, der mittlere Sog lag bei 70mmHg. In 10/13 (77%) Fällen führte die Behandlung zu einem Wundverschluss.
Schlussfolgerungen: Die VAC-Therapie scheint bei prolongierten Wundheilungsverläufen im Kopf-Hals-Bereich insbesondere nach Radiatio eine effektive Therapie darzustellen. Die Vorteile liegen im Absaugen von Wundsekret, der beschleunigten Granulationsbildung und sekundären Wundheilung sowie dem Adaptieren der Gewebsschichten durch die Vakuum-Anwendung. Das Anbringen des VAC-Verbandes ist jedoch aufgrund von Fistelbildung und komplexer Anatomie teils sehr aufwendig.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.