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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Arrosionsblutungen der A. carotis und ihrer Äste bei Patienten mit Pharynx- und Larynxkarzinom

Poster Onkologie

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  • corresponding author Constanze Gahleitner - Klinikum rechts der Isar, München
  • Benedikt Hofauer - Klinikum rechts der Isar, München
  • Katharina Stork - Klinikum rechts der Isar, München
  • Andreas Knopf - Klinikum rechts der Isar, München

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc231

doi: 10.3205/cpo001785, urn:nbn:de:0183-cpo0017853

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Gahleitner et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Akute Tumorblutungen sind seltene, jedoch schwerwiegende Komplikation bei Patienten mit Pharynx- oder Larynxkarzinom. Die Verlegung der Atemwege und Aspiration mit nachfolgender Asphyxie sowie der Volumenmangel stellen die Haupttodesursachen dar.

Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Datenauswertung des Patientenkollektivs (2007-2015). Es wurden 51 Patienten eingeschlossen, die im Zusammenhang eines Larynx- oder Pharynxkarzinoms eine Arrosionsblutung der A. carotis und/oder ihrer Äste erlitten. Die Patienten durchliefen ein standardisiertes Blutungsmanagement. Nach Sicherung der Atemwege erfolgte die Panendoskopie zur Bestimmung der Blutungsquelle. Bei Nachweis einer sinunasalen, naso-/hypopharyngealen und/oder laryngealen Blutung erfolgte die straffe Tamponade und interventionelle Therapie. Im Falle einer oropharyngealen Blutung erfolgte die Halspalpation und der Abgleich bestehender CT-Bildgebung. Bei fehlendem Nachweis zervikaler Massen erfolgte die transzervikale Blutungsbehandlung, ansonsten ein interventionelles Vorgehen. Tumorbezogene Daten und laborchemische Parameter wurden differenziell analysiert.

Ergebnisse: 34 Patienten (67%) erkrankten an einem Oro-/Hypopharynxkarzinom; bei 86% der Patienten war ein Karzinom zum Zeitpunkt der Blutung manifest. Bei 53% der Patienten wurde die Blutung primär chirurgisch gestillt, 17% wurden zusätzlich interveniert. Bei 31 Patienten erfolgte ein Stenting/Coiling. Schwerwiegende Komplikationen, wie eine erneute Blutung (22%) oder zerebrale Ischämie (2%), traten selten auf. Sieben Patienten (14%) verstarben.

Schlussfolgerung: Das Management einer Tumorblutung ist äußerst kritisch. Ein multidisziplinärer und standardisierter Behandlungspfad hilft die blutungsassoziierte Mortalität drastisch zu reduzieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.