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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Ist Salinomycin ein Radiosensitizer für Plattenepithelkarzinomzellen in vitro?

Poster Onkologie

  • corresponding author Thomas Gehrke - Universitätsklinikum Würzburg. Klinik für HNO, Würzburg
  • Agmal Scherzad - Universitätsklinikum Würzburg. Klinik für HNO, Würzburg
  • Stephan Hackenberg - Universitätsklinikum Würzburg. Klinik für HNO, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - Universitätsklinikum Würzburg. Klinik für HNO, Würzburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc230

doi: 10.3205/cpo001784, urn:nbn:de:0183-cpo0017844

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Gehrke et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Eine Bestrahlung ist bei vielen HNO-Tumorentitäten Bestandteil der Therapieregime. Aktuell wird simultan zur Bestrahlung vor allem Cisplatin aufgrund seiner radiosensibilisierenden Eigenschaften eingesetzt. Salinomycin zeigt in Zellkultur und Tiermodell eine gezielte Toxizität auf CD44+ Tumorzellen. Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der Wirkung von Salinomycin auf in vitro bestrahlte Plattenepithelkarzinomzellen.

Methoden: FaDu-Zellen wurden nach Zugabe von Salinomycin mit 2 Gy in vitro bestrahlt. Die Kontrollgruppe blieb ohne Zugabe von Salinomycin. Ebenfalls wurden 2 Gruppen, mit und ohne Zugabe von Salinomycin, ohne eine Bestrahlung ausgewertet. Die Proliferationskapazitäten wurden mittels MTT-Assay, einem Colony-Assay sowie einer konsekutiven Zellzählung über 4 Tage hinweg analysiert. Zur Untersuchung der Apoptoserate wurde ein Annexintest verwendet und die Migrationfähigkeit mit einem Scratch-Assay ermittelt. Die Quantifizierung der CD44+ Zellen erfolgte in der Durchflusszytometrie.

Ergebnisse: Bei Zugabe von Salinomycin zeigten die Tumorzellen nach Bestrahlung eine geringere Proliferationskapazität sowie eine eingeschränkte Migrationsfähigkeit im Vergleich zu bestrahlten Zellen ohne Salinomycin. Ebenso wiesen sie eine höhere Rate an Apoptosen und auch Nekrosen auf. Bei den nicht-bestrahlten Gruppen zeigte sich ebenfalls ein proliferations- und migrationshemmender Einfluss durch Salinomycin.

Fazit: Es konnte gezeigt werden, dass Salinomycin neben seinen tumorhemmenden Eigenschaften die Wirkung einer Bestrahlung von Plattenepithelkarzinomzellen in vitro verstärkt. In weiteren Studien soll nun ein Vergleich zwischen Salinomycin und Cisplatin sowie eine Kombination beider Substanzen in primären Tumorzellisolaten erfolgen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.