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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Diffuses großzelliges Non-Hodgkin-B-Zell-Lymphom (DLBCL) im rechten äußeren Gehörgang – eine äußerst seltene Lymphommanifestation

Poster Onkologie

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GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc219

doi: 10.3205/cpo001773, urn:nbn:de:0183-cpo0017730

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Knof.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: In der westlichen Welt nimmt die Inzidenz des NHL seit etwa 30 Jahren zu. Unter den Krebserkrankungen ist das NHL inzwischen die fünfthäufigste Todesursache. Die klinische Manifestation kann dabei außerordentlich vielfältig sein, so dass die Diagnose Schwierigkeiten bereiten kann. Mit 30% aller NHL-Neuerkrankungen stellen die DLBCL die größte Gruppe unter den aggressiven NHL. In dieser Gruppe wird ein hoher Anteil an extranodalen Manifestationen beobachtet. Unter den extranodalen Manifestationen stellt der äußere Gehörgang (GG) eine äußerst seltene Lokalisation dar.

Kasuistik: Wir berichten über eine 33-jährige Patientin, die sich mit einer seit 6 Monaten bestehenden Schalleitungsschwerhörigkeit rechts vorstellte. Otoskopisch fand sich ein fast verlegender subcutaner, derber Tumor im äußeren Gehörgang. Eine PE in OA zeigte entzündlich infiltriertes Granulationsgewebe in der histologischen Aufarbeitung. Im CT des Felsenbeins fand sich ein weichteildichter, nahezu verlegender GG-Tumor mit umschriebener Knochenarrosion. Aufgrund der Befundkonstellation wurde eine subtotale GG-Amputation und -rekonstruktion durchgeführt. In der histologischen Aufarbeitung wurde nun die Diagnose eines DLBCL gestellt. PET-CT und MRT-Neurocranium zeigten erfreulicherweise keine weiteren Manifestationen, so hier ein isolierter Befund im GG und damit ein Stadium I A E vorlag. Die Patientin befindet sich aktuell in Therapie nach dem R-CHOP-Schema.

Schlussfolgerung: In der aktuellen Literatur zeigt sich vor allem bei den NHL eine Verschiebung zu außergewöhnlichen Manifestationen. Der hier beschriebene Fall illustriert eindrücklich diese Beobachtung und unterstreicht die Variabilität des klinischen Bildes von malignen Lymphomen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.