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Der supraclavicular artery island flap (SIF): Rekonstruktionsoption bei schwierigem cervikalem Gefäßstatus?
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Veröffentlicht: | 26. April 2017 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Ausgedehnte Resektionen bei Kopf-Hals-Malignomen erfordern eine komplexe Rekonstruktion um funktionelle Defizite zu vermeiden. Wenn bei Zustand nach Voroperationen oder ausgeprägter Arteriosklerose kein geeignetes Gefäß vorhanden ist, können etablierte Techniken wie der Radialis- oder anterolaterale Oberschenkellappen nicht zum Einsatz kommen. Kann in dieser Situation der SIF eine Alternative sein?
Patienten und Methoden: In unserer Klinik wurden 6 Patienten mit einem SIF behandelt. Fünfmal wurde der SIF als gestielt und einmal frei als Alternative für einen Radialislappen bei pathologischem Allen-Test verwendet.
Ergebnisse: Alle 6 SIF waren postoperativ perfundiert. Einmal kam es zu einer partiellen Nekrose. Nach Rekonstruktion einer pharyngokutanen Fistel nach Laryngektomie, eines Oropharynxdefektes und der Tracheavorderwand nach Tracheotomie mit einem freien SIF zeigte sich eine regelrechte Wundheilung und Funktion. Bei der Rekonstruktion eines stenotischen Neopharynx und der Tracheahinterwand bei ausgedehnter Fistel nach Stimmprotheseneinsatz kam es zur Sekundärheilung. Eine operative Revision war nicht notwendig. Eine Rekonstruktion des Weichgaumens mit einem gestielten SIF war nicht erfolgreich, der distale Lappenanteil wurde nekrotisch.
Schlussfolgerung: Der SIF hat bedingt durch die Länge der A. und V. supraclavicularis einen großen Rotationsradius. Er kann auch nach Voroperationen vielseitig zur Rekonstruktion im HNO-Bereich eingesetzt werden. Vorteilhaft sind die einfache Deckung des Entnahmedefektes und die Option zur Verwendung als freier Lappen. Die Präparation des Gefäßstieles als freies Transplantat ist deutlich anspruchsvoller als beim Radialislappen, weshalb der SIF nicht die erste Wahl zur Rekonstruktion mit einem freien Lappen im HNO-Bereich ist.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.