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Wann ist ein ambulanter dermatochirurgischer Eingriff bei größeren Tumoren in der Kopf-Hals-Region sinnvoll?
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Veröffentlicht: | 26. April 2017 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: In der operativ tätigen Praxis werden häufig Patienten mit zum Teil größeren Kopf- und Gesichtshauttumoren (> 2cm) vorstellig. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die beiden häufigsten Formen des "hellen Hautkrebses", dem Basalzellkarzinom (Basaliom) und dem Plattenepithelkarzinom der Haut (Spinaliom).
Methoden: Anhand von Praxisfällen werden in den verschiedenen Gesichtsregionen größere Hauttumoren gezeigt, deren Excision durch mikroskopisch kontrollierte Chirurgie (MKC) erfolgte. Ebenfalls wird die sich anschließende ein- oder zweizeitig durchgeführte plastisch-ästhetische Rekonstruktion der Hautdefekte durch verschiedene Nahlappenplastiken in der Nasen-, Lid-, Wangen- und Stirnregion dargestellt, wobei bei auch alternative Rekonstruktionsmöglichkeiten Erwähnung finden.
Ergebnisse: Beim Basalzellkarzinom, das nur extrem selten Metastasen bildet (in 0,03% der Fälle), können auch großflächige Tumorexcisionen ambulant in Lokalanästhesie erfolgen, wenn es der Gesundheitszustand der zumeist älteren Patienten erlaubt. Dahingegen ist es beim Vorliegen eines spinozellulären Karzinoms eher sinnvoll, sich für eine Excision unter stationären Bedingungen zu entscheiden, da bei ca. 5% der Patienten lymphogene Metastasen auftreten.
Schlussfolgerungen: Bei der präoperativen Untersuchung sind die Palpation der lokoregionären Lymphknoten, die Sonographie des regionalen Lymphabflussgebietes und gegebenenfalls eine weiterführende Diagnostik durch andere bildgebende Verfahren unerlässlich. Bei Tumoren im Gesichtsbereich kommt den Parotislymphknoten eine besondere Bedeutung zu, da Plattenepithelkarzinome der Gesichtshaut bevorzugt in diese metastasieren und sie in ca. 50% der Lymphknotenmetastasen zuerst betroffen sind.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.