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Aktivierung des Hypoxie-Signalwegs in HPV-assoziierten Kopf-Hals-Karzinomen (HNSCC) durch den Hypoxie-induzierten Faktor 1α (HIF1α)
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Veröffentlicht: | 26. April 2017 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Die Aktivierung des Hypoxie-induzierten Faktors 1α (HIF1α) induziert die Transkription einer Reihe von Genen, die unter hypoxischen Bedingungen beispielsweise Glykolyse und Angiogenese regulieren. Unter normoxischen Bedingungen wird in vielen soliden Tumoren eine erhöhte Glykolyserate beobachtet, was als Warburg Effekt bekannt ist. HPV-Onkoproteine können zur Stabilisierung von HIF1α beitragen, wodurch ein „Warburg-ähnlicher“ Effekt ausgelöst und HPV-spezifische Eigenschaften von HNSCC wie z.B. das Metastasierungsverhalten begründet sein könnte.
Methode: HPV-positive und –negative Zelllinien wurden unter normoxischen und hypoxischen Bedingungen kultiviert. Komponenten des Hypoxie Signalwegs wurden molekular- und zellbiologisch analysiert.
Ergebnisse: HPV-positive Zelllinien zeigen ein erhöhtes HIF1α Proteinlevel unter Normoxie und eine stärkere Akkumulation unter Hypoxie. Die basale Expression der Prolylhydroxylase 2 (PHD2) ist bei HPV-positiven Zelllinien unter Normoxie vermindert, jedoch übersteigt ihre Expression unter Hypoxie deutlich die in den HPV-negativen Zelllinien. Funktionelle Assays zeigen ein erhöhtes Migrationspotential von HPV-positiven HNSCC unter HIF1α-Induktion im Vergleich zu den HPV-negativen HNSCC. Es zeigte sich ein merklicher Verlust der Membranständigkeit von E-Cadherin nach Aktivierung des Hypoxie-Signalwegs bei HPV-positiven HNSCC-Zelllinien.
Schlussfolgerung: Die Regulation des Hypoxie-Signalwegs unterscheidet sich bei HPV-positiven und- negativen HNSCC Zelllinien. Die Stabilisierung von HIF1α könnte HPV-spezifische Eigenschaften von HNSCC bedingen und möglicherweise zur Verminderung der Metastasierungsrate als Therapieziel eingesetzt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.