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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Bedarf die traumatische Trommelfellperforation einer aktiven Behandlung?

Poster Otologie

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  • corresponding author Manhal Al-Ani - SRH Zentralklinikum Suhl, Suhl
  • Daniel Böger - SRH Zentralklinikum Suhl, Suhl

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc188

doi: 10.3205/cpo001742, urn:nbn:de:0183-cpo0017425

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Al-Ani et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Evaluierung des klinischen outcomes bei Patienten mit traumatischer Trommelfellperforation ohne Intervention am Ende einer 4-, 8- und 12-wöchigen Nachsorge.

Methoden: Eine prospektive Studie wurde in unserer Klinik im Zeitraum 12/2015 bis 12/2016 durchgeführt. 18 Trommelfellperforationen. Alle Patienten mit einer traumatischen Trommelfellperforation wurden untersucht und in unser interventionsfreie Follow-up-Programm aufgenommen. Es erfolgte keine Schienung, keine Ausbreitung der Ränder sowie keine medikamentöse Therapie.

Ergebnisse: In unserer Studie waren die Patienten im Alter zwischen 15 und 56 Jahren, davon waren 10 Perforationen linksseitig, 4 rechtsseitig und 2 beiderseits. Die Relation männlich zu weiblich lag bei 13:3. Etiologische Faktoren waren Barotraumata (n=12), Stichverletzungen (n=4) sowie Explosionstraumata (n=2). Unsere Studie beinhaltet Schweregrade I (n=7), II (n=9), und III (n=2) nach Griffin. Bei 16 von 18 Fällen zeigte die otoneurologische Diagnostik eine Schallleitungsschwerhörigkeit. Die Hörsituation besserte sich bei allen Patienten so, dass am Ende der Nachsorge bei keinem Patienten ein Tinnitus oder Schallleitungsschwerhörigkeit bestand. Ein kompletter Verschluss der Perforation zeigte sich in 9 Fällen bereits nach 4 Wochen, in 5 Fällen nach 8 Wochen und in einem Fall nach 12 Wochen. Insgesamt waren 23 Patienten in unserer Studie.

Schlussfolgerung: Die in unserem Klinikum durchgeführte Studie bestätigt die Hypothese, dass eine traumatische Trommelfellperforation (Grad I°-III°) ohne Intervention zu einer vollständigen Heilung führt. Bei einer traumatischen Trommelfellperforation ist ein abwartendes Verhalten bei regelmäßigen Kontrollen ein prinzipiell gutes Verfahren, bei dem Interventionen vermieden werden können.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.