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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Durabeteiligung und Rekonstruktion der lateralen Schädelbasis im Rahmen von Cholesteatomoperationen

Poster Otologie

  • corresponding author Andreas Anagiotos - HNO Klinik, Nicosia General Hospital, Zypern, Nicosia, Zypern
  • David Schwarz - HNO Universitätsklinik Köln, Köln
  • Antoniu-Oreste Gostian - HNO Universitätsklinik Köln, Köln
  • Philipp Wolber - HNO Universitätsklinik Köln, Köln
  • Sami Shabli - HNO Universitätsklinik Köln, Köln
  • Karl-Bernd Hüttenbrink - HNO Universitätsklinik Köln, Köln

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc187

doi: 10.3205/cpo001741, urn:nbn:de:0183-cpo0017412

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Anagiotos et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Im Rahmen von Cholesteatomoperationen stellt eine fehlende knöcherne Begrenzung der mittleren oder hinteren Schädelgrube und damit eine exponierte Dura einen relevanten Befund dar, dessen operative Versorgung im Sinne einer Rekonstruktion der Schädelbasis zum Repertoire eines Ohrchirurgen zählen sollte.

Methodik: Retrospektiv wurden alle Cholestatomoperationen zwischen 2004 und 2015 analysiert und Patienten mit fehlender knöcherner Begrenzung zur Schädelbasis und/oder Beteiligung der Dura identifiziert und analysiert.

Ergebnisse: Von insgesamt 1291 Cholesteatomoperationen konnten 84 Patienten (6,5 %) mit einem Defekt der Schädelbasis identifiziert werden. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 19,3 Monate. Mehrheitlich lag ein Knochendefekt mit exponierter Dura ohne Liquorrhoe (79,7%) vor. In 14,3% der Fälle zeigte sich eine Meningozele bzw. ein Duradefekt mit konsekutiver Liquorrhoe. Bei 30 Patienten (35,7%) konnte auf eine Rekonstruktion aufgrund der geringen Größe des Defektes verzichtet werden. Die Rekonstruktion erfolgte mit Conchaknorpel (25,0%), einer Kombination aus mehreren Materialien (16,7%), PDS-Folie (11,9%) oder Knochenmehl (9,5%). Eine Revision der Rekonstruktion war im Verlauf bei 16,7% der Patienten notwendig. Im Nachbeobachtungszeitraum traten keine Komplikationen als Folge des Schädelbasisdefektes auf.

Diskussion: Defekte der Schädelbasis bei Cholesteatomoperationen bestehen zumeist in der alleinigen Exposition der Dura und bedürfen keiner chirurgischen Rekonstruktion. Eine begleitende Liquorrhoe oder Meningozele erfordert die entsprechende operative Versorgung, welche mit Knorpel effektiv erreicht werden kann. Bei adäquatem intraoperativen Management sind keine Langzeitkomplikationen zu erwarten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.