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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Hirnstrukturelle Veränderungen bei chronischem, beidseitigem Tinnitus: Subtypen und Komorbidität

Poster Otologie

  • corresponding author Bianca Besteher - Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, UKJ, Jena
  • Daniela Ivansic - Tinnitus-Zentrum, HNO-Klinik, UKJ, Jena
  • Christian Gaser - Klinik für Psychiatrie, Klinik für Neurologie, UKJ, Jena
  • Igor Nenadic - Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Marburg, Marburg
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Klinik, UKJ, Jena
  • Christian Dobel - HNO-Klinik, UKJ, Jena

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc179

doi: 10.3205/cpo001733, urn:nbn:de:0183-cpo0017331

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Besteher et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Chronischer Tinnitus ist mit hirnstrukturellen Veränderungen assoziiert, sowohl mit Reduktionen im auditorischen System als auch in limbischen Arealen. Es ist unklar, ob letztere mit der starken emotionalen Bewertung oder weiteren häufigen Belastungsfaktoren der Patienten assoziiert sind. In einer laufenden Studie untersuchen wir diese Hypothese mit MR-Morphometrie in einem Design aus Subgruppen chronischer Tinnitus-Patienten und Kontrollgruppen mit bzw. ohne psychischer Belastung.

Aus der laufenden Studie schlossen wir für die vorliegende Analyse 24 Patienten mit chronischem bilateralen Tinnitus ein, von denen anhand des Tinnitus-Fragebogens (Goebel und Hiller) 13 als kompensiert und 11 als dekompensiert eingestuft und mit 20 gesunden Kontrollen verglichen wurden. Hochauflösende T1-cMRT dieser Probanden wurden mittels voxel-basierter Morphometrie analysiert.

Wir fanden eine signifikante Verminderung des corticalen Volumens bei dekompensierten ggü. kompensierten Tinnitus-Patienten und gesunden Kontrollen im inferioren occipitalen Gyrus rechts. Weitere Befunde ergaben sich im Pallidum (kompensiert < Kontrollen) bzw. im inferioren temporalen Gyrus rechts, posterioren cingulären Cortex, weiteren temporalen Arealen und parahippocampalen Gyrus links (Tinnitus-Patienten > gesunde Kontrollen).

Unsere vorläufige Analyse zeigt hirnstrukturelle Defizite, welche sich zwischen Subtypen von Tinnitus-Patienten unterscheiden. Variationen in diesem Muster könnten neben der unterschiedlichen klinischen Ausprägung der Symptomatik auch die Komorbidität mit psychischen Störungen erklären. In der laufenden Studie untersuchen wir daher auch eine hörgesunde psychiatrische Kontrollgruppe, um in einem erweiterten Sample die Faktoren Tinnitus versus psychische Belastung weiter zu differenzieren.

Unterstützt durch: IZKF Jena (B. Besteher)

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.