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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Strukturerhaltende Cochlea Implantation mit Nachführmöglichkeit der Elektrode: Eine Fallbeschreibung

Poster Otologie

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  • corresponding author Alexandros Giourgas - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover
  • Lutz Gärtner - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc162

doi: 10.3205/cpo001716, urn:nbn:de:0183-cpo0017165

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Giourgas et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Zur Versorgung mit einem Cochlea Implantat bietet sich bei einer innenohrbedingten Hochtontaubheit der Einsatz strukturerhaltender Methoden in Verbindung mit kürzeren Elektrodenträgen an. Ein möglicher Verlust des Tieftonrestgehörs wirft indes die Frage nach einer Neuversorgung mit einem längeren Elektrodenträger auf.

Methoden: Wir stellen den Fall einer Patientin mit einer beidseitigen Hochtontaubheit vor, an der aufgrund einer erwarteten Progredienz eine Nachführmöglichkeit des Elektrodenträgers geschaffen wurde. Einsatz fand ein Elektrodenträger Typ „MED-EL Synchrony Flex 24“ linksseitig, welcher nach Ausmessen der Cochlea partiell inseriert wurde. Der bisherige Verlauf wurde medizinisch, technisch, audiologisch und therapeutisch beobachtet.

Ergebnisse: Das Tieftonresthörvermögen konnte postoperativ erhalten werden. Alle acht inserierten Elektroden wurden aktiviert und generierten jeweils Höreindrücke. Ipsilateral wurde eine akustische Komponente zum Audioprozessor angepasst. Die Patientin konnte im Rahmen der Erstanpassung hochfrequente Sprachlaute detektieren, differenzieren und partiell identifizieren. Zum Abschluss der Erstanpassungswoche erreichte sie auf der versorgten Seite ein Einsilberverstehen von 30% und ein Satzverstehen in Ruhe von 73%.

Schlussfolgerungen: Eine partielle Insertion des Elektrodenträgers eröffnet bei Verlust des Resthörvermögens die Möglichkeit des Nachführens, um stets eine optimale cochlear coverage zu gewährleisten und eine Reimplantation zu vermeiden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.