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Experimentelle Untersuchung zur CI-Elektrodenfixierung im Chorda-Fazialis-Winkel
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Veröffentlicht: | 26. April 2017 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Von den Cochlea-Implantat-Herstellern werden für einen optimalen Resthörerhalt immer dünnere Elektrodendesigns entwickelt. Diese begünstigen jedoch einen teilweisen Rückzug der Elektrode aus der Cochlea (Elektrodenmigration), der auch noch Monate nach dem Eingriff auftreten kann. Eine mögliche chirurgische Lösung ist die Fixierung des Elektrodenkabels in einer Rinne im Chorda-Fazialis-Winkel. Ziel der Arbeit war die Erarbeitung der idealen Geometrie der Rinne zur stabilen Aufnahme des Elektrodenkabels.
Im Rahmen der experimentellen Untersuchung wurden mit einer CNC-Fräse Elektrodenrinnen in frischem porcinen Femurknochen angelegt. Hierbei wurden der Durchmesser und die Öffnungsbreite variiert. An einem Kraftmessstand wurden die auftretenden Kräfte beim Einpressen einer flex28®-Elektrode (MED-EL) in die Rinne sowie die Haltekraft der Rinne gemessen. Abschließend wurden die Elektrodenkabel mikroskopisch untersucht, um etwaige Beschädigungen zu evaluieren.
Es wurden 180 Kraftmessungen durchgeführt. Hierbei zeigt sich ein Maximum der Haltekraft von über 80 mN bei einem Rinnendurchmesser von 1,10 mm und einer Öffnungsbreite von 0,90 mm. Die erforderliche Einpresskraft der Elektrode in die Rinne ist bei einer Öffnungsbreite von 0,95 mm minimal, liegt aber generell um Faktor 2 bis 3 höher als die Haltekraft. In keinem Fall fanden wir eine Beschädigung oder Quetschung des Elektrodenkabels.
Die Anlage einer Rinne im Recessus facialis zur Aufnahme einer CI-Elektrode ist eine geeignete Maßnahme zur Verhinderung von Elektrodenmigration. Die klinische Erfahrung zeigt jedoch, dass diese Bohrung exakt ausgeführt werden muss, um einen sicheren Halt zu gewährleisten. Wir konnten die optimale Geometrie der Rinne ermitteln und gleichzeitig eine Gefährdung des Elektrodenkabels ausschließen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.