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Chronische Mastoiditis bei unauffälligem Trommelfellbefund
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Veröffentlicht: | 26. April 2017 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Eine chronische Mastoiditis wird zumeist durch ein, die Mastoidzellen abschottendes, Cholesteatom oder eine chronische, sekretorischen Otitis media hervorgerufen.
Ein 55-jähriger Patient wurde mit glucksenden Ohrgeräuschen bei Bewegung, einer Hörminderung und einem Druck- und Völlegefühl im Bereich des rechten Ohres stationär aufgenommen. Anamnestisch besteht ein Zustand nach akuter Otitis media vor 5 Monaten. Zu diesem Zeitpunkt setzten die Beschwerden ein. Im Untersuchungsbefund waren die Tommelfelle spiegelnd und intakt. Ambulant war ein Felsenbein-CT durchgeführt worden. Hier imponiert eine partielle, liquide Verschattung einer sehr große Mastoidzelle. Im Tonschwellenaudiogramm besteht eine hochtonale Schallempfindungsschwerhörigkeit bis 45dB, jedoch keine Schallleitungsschwerhörigkeit.
Es wurde eine Mastoidektomie durchgeführt. Intraoperativ bestätigte sich die im CT beschriebene große Mastoidzelle mit serösem Sekret, sowie eine weit ventral verlaufende Sinusschale und ein spitzwinkliges Abbiegen des Sinus sigmoideus. Der antro-mastoidale Übergang wurde erweitert und eine Probe der Schleimhaut entnommen, deren histologische Aufarbeitung das Bild einer geringen chronischen Entzündung aufwies.
Der postoperative Verlauf war regelrecht. Auch in der nachstationären Kontrolle wurden keine erneuten Beschwerden angegeben.
Eine Abschottung der Mastoidzellen im Bereich des antro-mastoidalen Übergangs ist im beschriebenen Fall vermutlich durch die anatomische Variante des Verlaufs des Sinus sigmoideus hervorgerufen worden, was zur Ausbildung einer chronischen Mastoiditis geführt hat.
Auch bei unauffälligem Trommelfellbefund kann eine chronische Mastoiditis auftreten. Diagnostisch wegweisend sind in diesen Fällen die Symptomatik und Bildgebung (insbesondere DVT).
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.