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Die Bedeutung der Stimulationsrate bei der Nutzung moderner Feinstrukturstrategien
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Veröffentlicht: | 26. April 2017 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Die Weiterentwicklung von Kodierungsstrategien für CIs war im Laufe der Geschichte immer wieder für deutliche Verbesserungen der möglichen Hörleistung der Systeme verantwortlich. Dabei wurde zu Recht besonderes Augenmerk auf das Sprachverstehen gerichtet. In den letzten Jahren konnten jedoch die neueren Kodierungsstrategien dem Entwicklungstrend nicht entsprechen. Immer mehr ist die Hörleistung, die mit dem System erreicht werden kann, von individuellen Parametern abhängig. Darüber hinaus gewinnen Hörkomfort und Musikwahrnehmung größere Bedeutung. Bei der Entwicklung von Feinstruktur-Kodierungsstrategien wird versucht auf diesen Anforderungen einzugehen. Im Rahmen einer Vergleichsstudie zwischen den beiden Versionen der Feinstrukturstrategien, FS4 Low Rate (LR) und FS4 High Rate (HR), werden neben der Sprachverständlichkeit auch Aspekte der Musikwahrnehmung und des Hörkomfort untersucht.
Untersucht wurden 16 erfahrene FS4-LR Nutzer, die zu Studienbeginn dauerhaft auf FS4 HR umgestellt werden. Die Studiendauer beträgt für jeden Patienten drei Monate, mit einem Zwischentermin nach einem Monat. An jedem Termin wird das Sprachverstehen im Störgeräusch mit beiden Strategien gemessen. Als Testmaterial dienen der Freiburger Einsilbertest, der HSM-Satztest im Störgeräusch sowie der Oldenburger Satztest. Anhand von Klangbeispielen wird die Klangqualität beider Strategie verglichen. Die empfundene subjektive Hörqualität und Musikwahrnehmung wird erfasst.
Die Ergebnisse zeigen ein signifikant besseres Sprachverstehen, im Freiburger Einsilbertest und im Oldenburger Satztest mit FS4-HR akut und nach drei Monaten. Bezüglich der Musikwahrnehmung sind keine relevanten Unterschiede beobachtet worden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Nutzung von FS4-HR zu empfehlen ist.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.