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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Beeinflussung des auditiven Diskriminationsvermögens von Kindern durch eine gesangspädagogische Intervention

Poster Phoniatrie / Pädaudiologie

  • corresponding author Mike Körner - HELIOS-Klinikum Aue, Klinik für HNO-Heilkunde, Aue
  • Franziska Wagner - Universitätsklinikum Leipzig, Sektion Phoniatrie, Leipzig
  • Lennart Pieper - Universitätsklinikum Leipzig, Sektion Phoniatrie, Leipzig
  • Michael Fuchs - Universitätsklinikum Leipzig, Sektion Phoniatrie, Leipzig
  • Alexandra Ludwig - Universitätsklinikum Leipzig, Sektion Phoniatrie, Leipzig

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc070

doi: 10.3205/cpo001624, urn:nbn:de:0183-cpo0016249

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Körner et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Die Fähigkeit, benachbarte Frequenzen und Schalldruckpegel unterscheiden zu können, stellt eine essentielle Teilleistung bei der Verarbeitung von Sprache dar. Sie entwickelt bis zum jungen Erwachsenalter. Es sollte untersucht werden, ob ein gesangspädagogisches Training während eines Schuljahres diese Diskriminationsleistungen bei Grundschülern beeinflussen kann.

Methoden: Bei 162 Drittklässlern wurde unter Berücksichtigung der individuellen Hörschwelle das auditive Diskriminationsvermögen in Bezug auf Lautstärke und Frequenz bestimmt. Die gesangspädagogische Intervention erfolgte durch Kinderstimmbildner. Die Gruppen waren nahezu gleich verteilt. Die auditiven Stimuli wurden mittels MatLab an einem PC generiert und mittels Kopfhörer dargeboten. Der Proband übermittelte seine Antwort über eine Tastbox. Die Testung erfolgte vor und nach der Intervention sowie 1 Jahr nach Abschluss der Intervention.

Ergebnisse: Über den Untersuchungszeitraum haben sich die Leistungen der Kinder im Bereich der Frequenz- und der Schallpegeldiskrimination signifikant verbessert. Zum Abschluss wiesen beide Gruppen ein gleiches, altersgerechtes Diskriminationsvermögen in Bezug auf Frequenzen von 18 Hz bzw. von 3 dB in Bezug auf Schallpegel auf. Eine über den Alterseffekt hinausgehende Einwirkung war nicht nachzuweisen. Wir konnten einen signifikanten Zusammenhang zwischen verbesserten Frequenz- und Schallpegeldiskriminationsvermögen aufzeigen.

Schlussfolgerungen: Ein niederschwelliges musikalisches Angebot kann nicht ein über die zu erwartende altersabhängige Entwicklung hinaus wirkenden Effekt zur Verbesserung des auditiven Diskriminationsvermögens bewirken. Es bleibt jedoch offen, inwieweit eine intensivere musikalische Beeinflussung das auditive Diskriminationsvermögen verbessert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.