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Hörscreening-getriggertes Cytomegalievirus(CMV)-Screening bei Neugeborenen
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Veröffentlicht: | 26. April 2017 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Konnatale CMV-Infektionen gelten als eine der häufigsten Ursachen für kongenitale Fehlbildungen, insbesondere Hörstörungen, in Entwicklungsländern. Sie werden mit ca. 20% als die häufigste nichtgenetische Ursache einer Hörstörung bei Neugeborenen angegeben. Bisher existiert in Deutschland kein einheitliches Screeningverfahren zur Erkennung einer konnatalen CMV-Infektion bei Neugeborenen. Nach aktueller Studienlage ist nur bei frühzeitig detektierten Infektionen eine Therapie der symptomatischen konnatalen CMV-Infektion sinnvoll.
Methode: In Zusammenarbeit mit der Neonatologie der Kinderklinik in domo haben wir ein Screeningprogramm entwickelt, um eine symptomatische konnatale CMV-Infektion frühzeitig zu detektieren und ggf. eine virostatische Therapie einzuleiten. Alle Säuglinge, die bei Erstvorstellung zum Neugeborenenhörscreening in der Pädaudiologie jünger als drei Wochen sind, erhalten bei auffälligem Hörscreening einen Abstrich der Mundschleimhaut. CMV-positive Kinder werden zur weiteren Diagnostik und Therapie in die Kinderklinik überwiesen.
Ergebnisse: Bisher wurden im Zeitraum von 08/2015 bis 08/2016 840 Neugeborenenhörscreenings durchgeführt. Bei 43 Kindern, die jünger als drei Wochen waren, war das Hörscreening auffällig, von diesen Kindern wurden Abstriche entnommen. Von den 43 Abstrichen war ein Abstrich positiv.
Schlussfolgerung: In unserer Stichprobe zeigten bisher deutlich weniger Kinder mit auffälligem Hörscreening ein CMV-positives Screeningergebnis als nach aktuellen Zahlen in der Literatur zu erwarten war. Die Studie wird weiter fortgesetzt, um mit höheren Fallzahlen eine weitere Validierung unserer Ergebnisse im Hinblick auf die Auftretenswahrscheinlichkeit der CMV-Infektion bei Neugeborenen in Deutschland zu erhalten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.