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Das Angioleiomyom – eine seltene Raumforderung in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
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Veröffentlicht: | 26. April 2017 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Das Angioleiomyom ist ein in der tiefen Dermis gelegener, scharf abgekapselter Geschwulstknoten aus Strängen dicht gelagerter glatter Muskelfasern der die proximale Extremitäten sowie die unteren Extremitäten betrifft. Es zeigen sich solitäre, meist schmerzhafte, feste, hautfarbene Knoten in der tiefen Dermis oder Subkutis. Überwiegend sind Frauen im 4. bis 6. Lebensjahrzehnt betroffen.
Patient und Methode: Es stellte sich eine 72-jährige Frau mit einer prallelastischen Raumforderung des Naseneingangs rechts mit einer zunehmenden Schmerzhaftigkeit und Nasenatmungsbehinderung in unserer Klinik vor. Im MRT zeigte sich eine 1,8 x 1,8cm große Raumforderung ventral der Maxilla anliegend und bis in den Nasenboden reichend. Es erfolgte zur histologischen Abklärung die Exstirpation der Raumforderung über den Mundvorhof um ein zufriedenstellendes kosmetisches Ergebnis zu erlangen.
Ergebnis: In der postoperativen Nachsorge fand sich eine zeitgerechte Wundheilung und eine aufgehobene Nasenatmungsbehinderung mit Beschwerdefreiheit.
Diskussion: Raumforderungen des Naseneingangs haben ein breites Entitätsspektrum. Das Angioleiomyom ist in diesem Bereich eine Rarität. Eine präoperative Bildgebung mittels MRT ist zur Planung der operativen Entfernung hilfreich um ein kosmetisch und funktionell zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen. Die abschließende Diagnose kann nur histopathologisch gestellt werden.
Schlussfolgerung: Angioleiomyome sind seltene Tumoren der Nasenhöhle und sollten in der Differentialdiagnose aller Gefäßneoplasmen der Nasenhöhle mit in Betracht gezogen werden. Wir schlagen vor, dass bei kleineren Läsionen, die auf die Nasenhöhle beschränkt sind, ein endoskopischer Zugang verwendet wird sowie ein transoraler Zugang bei Raumforderungen des Nasenbodeneingangs.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.