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Einseitige posttraumatische Ertaubung ohne Nachweis einer Felsenbeinfraktur
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Veröffentlicht: | 11. April 2016 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Während die Pathogenese des idiopathischen Hörsturzes nicht hinreichend geklärt ist, sind die Mechanismen bei traumatischen Hörstörungen im Wesentlichen bekannt. Hierbei spielt das Korrelat der Felsenbeinfraktur eine große Rolle.
Fallbericht: Es wird über eine 60-jährige Patientin berichtet, die sich aufgrund einer akuten linksseitigen Ertaubung in unserer Ambulanz vorstellte. Anamnestisch fand sich einen Tag vor dem Hörverlust ein stumpfes Schädeltrauma auf derselben Seite ohne SHT-Symptomatik. Schwindelbeschwerden wurden verneint.
Klinisch sahen wir beide Trommelfelle reizlos und intakt. In der Diagnostik zeigten sich links eine hochgradige Schallempfindungsschwerhörigkeit sowie eine thermische Untererregbarkeit ohne Spontannystagmus. Eine durchgeführte CT des Felsenbeines lieferte keinen Anhalt für eine Fraktur bei regelrechter Darstellung der Mittelohr- und Innenohrstrukturen. Bei Persistenz trotz hochdosierter Kortisontherapie entschlossen wir uns zur explorativen Tympanotomie. Intraoperativ zeigte sich kein Anhalt für eine Läsion im Bereich der Cochlea oder eine Rundfenstermembranruptur. Es erfolgte eine zusätzliche intratympanale Kortisonapplikation. Eine Regredienz der Schwerhörigkeit blieb im weiteren Verlauf aus, sodass wir mit der Patientin eine Hörrehabilitation im Sinne einer CI-Implantation diskutierten.
Schlussfolgerung: Bei nicht unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang zwischen Trauma und Hörverlust ist eine Einordnung des Krankheitsbildes nicht mit Sicherheit möglich. Ohne makroskopisches Korrelat kann die verzögerte posttraumatische Ertaubung in diesem Fallbericht als Hinweis für eine membranöse oder axonale Schädigung im Bereich der Innenohrstrukturen diskutiert werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.