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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Cochlea Implantat Versorgung nach partieller Labyrinthektomie

Poster Phoniatrie / Pädaudiologie

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  • corresponding author Irine Burdzgla - HNO-Klinik AMEOS Klinikum Halberstadt, Halberstadt, Deutschland
  • Wolfram Pethe - HNO-Klinik AMEOS Klinikum Halberstadt, Halberstadt
  • Klaus Begall - HNO-Klinik AMEOS Klinikum Halberstadt, Halberstadt

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc176

doi: 10.3205/cpo001527, urn:nbn:de:0183-cpo0015276

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Burdzgla et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Ein 59-jähriger Patient stellte sich aufgrund einer akuten Hörminderung links vor. Rechts besteht nach einer partiellen Labyrinthektomie eine Taubheit. Die audiologische Diagnostik ergab links eine Reintonschwelle zwischen 40–60 dB bei einer Taubheit rechts. Im Freiburger Sprachtest wurde bei 65 dB mit einem Hörgerät links eine 15%ige Einsilberverständlichkeit erreicht. Die Infusionstherapie nach Stennert erbrachte keine Besserung. Nach Durchführung eines Promontoriumstests und einer Elektrocochleografie konnte von einer vorhandenen Funktionsfähigkeit des rechten Hörnervs ausgegangen werden. Im CT stellte sich ein knöcherner Defekt des Bogengangsystems und der hinteren Schädelgrube rechts bei einer morphologisch unauffälligen Cochlea dar. Im MRT zeigte sich eine flüssigkeitsgefüllte Cochlea bei einem regelrechten Verlauf des Hörnervens. Der Patient entschied sich für eine CI-Versorgung rechts. Intraoperativ zeigte sich eine reizlose Narbenplatte im Bereich der ehemaligen lateralen und hinteren Bogengänge sowie der Abgrenzung zur hinteren Schädelgrube. Nach Anlegen einer posterioren Tympanotomie und anschließender Cochleostomie erfolgte eine komplikationslose Insertion der aktiven Elektroden (Cochlear CI512) in die Scala tympani. Die intraoperativen Messungen ergaben regelrechte Befunde. Die Erstanpassung erfolgte im Cochlear-Implant-Rehabilitationszentrum Sachsen-Anhalt in Halberstadt. Zu diesem Zeitpunkt wies der Patient eine gute Akzeptanz für des CI bei eindeutigen Höreindrücken rechts auf. Nach sorgfältiger Vorbereitung ist die CI-Versorgung die Therapie der Wahl auch nach Ertaubung infolge einer partiellen Labyrinthektomie. Dieser Fallbericht präsentiert vor allem die ungewöhnlichen intraoperative Befunde, die umfangreich Bild- und Video dokumentiert wurden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.