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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Rekonstruktion radikal mutilierter Ober- und Unterlippen im Rahmen eines Interplast-Germany Einsatzes im Kongo

Poster Plastische Chirurgie

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  • corresponding author Arthur Charpentier - Universitätsklinik Bonn / HNO Abteilung, Bonn
  • Gottfried Lemperle - ehem. Abteilung für Plastische Chirurgie, University of California San Diego, San Diego, USA
  • Tobias van Bremen - Universitätsklinik Bonn / HNO Abteilung, Bonn

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc173

doi: 10.3205/cpo001524, urn:nbn:de:0183-cpo0015242

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Charpentier et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Zielsetzung der vorgestellten Lippenrekonstruktion ist der Funktionsaufbau und die Wiederherstellung der Ästhetik unter eingeschränkten Operationsbedingungen im Auslandseinsatz. Es werden 2 Fälle aus der demokratische Republik Kongo vorgestellt. Marodierende Soldaten hatten 2 jungen Männern Ober- und Unterlippen, Ohren und Finger abgeschnitten.

Methode: Es wurden zwei Wangenlappen zwischen den Unterlidern und der Nase umschnitten, die Wangen bis präaurikulär unterminiert, um die beiden Lappen unterhalb der Kolumella zusammenzubringen. Mit einem Visierlappen vom Hals gelang auch die Rekonstruktion der Unterlippen. Die Innenauskleidung wurde mit zwei vertikalen Mukosalappen aus den Wangen gebildet.

Ergebnis: Durch die Operationen gelang ein nahezu vollständiger Lippenschluss wodurch Gingiva und Zähne bedeckt werden konnten. Die Sensibilität in den rekonstruierten Oberlippen war bei beiden Patienten von Anfang an erhalten. Die Verwendung des Platysmas bei der Rekonstruktion der Unterlippe macht geringe Bewegungen in ca. 6 Monaten wahrscheinlich. Die Rekonstruktion des Lippenrotes mit Wangenmukosa gelang bei den beiden beschriebenen Fällen nur partiell und muss durch einen Folgeeingriff vervollständigt werden.

Diskussion: Das beschriebene Verfahren stellt eine sichere Methode zur Rekonstruktion der Ober- und Unterlippe dar und bietet ein gutes funktionelles und ästhetisches Resultat. Besonders in Regionen mit geringen Ressourcen und eingeschränkten technischen Möglichkeiten eröffnet dieses Verfahren eine Alternative zum Einsatz freier mikrovaskulärer Transplantate.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.