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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Hörerhalt und postoperatives Sprachverstehen mit der Cochlear CI422-Elektrode

Poster Otologie

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  • corresponding author Elias Endemann - HNO Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - HNO-Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Silke Helbig - HNO-Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc160

doi: 10.3205/cpo001511, urn:nbn:de:0183-cpo0015116

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Endemann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Im Rahmen einer Cochlea Implantation (CI) wird zunehmend Wert auf die strukturelle Schonung der Innenohrstrukturen gelegt. Dies stellt eine Möglichkeit dar, das akustische Restgehör zu erhalten als auch postoperativen Schwindel zu reduzieren. Neben anderen, für den Hörerhalt entwickelten Implantaten verwenden wir bei entsprechender Indikation auch das CI 422 und CI 522 mit Slim Straight Elektrode.

Methoden: Es wurden retrospektiv 40 Patienten untersucht, die zwischen 2011 und 2014 mit einem CI 422-Implantat versorgt worden waren. Es handelte sich hierbei um Patienten, die eine mittelgradige Hörminderung im Frequenzbereich <1,5kHz boten und bei denen eine hochgradige bis an Taubheit grenzende Hörminderung im Hochtonbereich nachgewiesen werden konnte. Präoperativ, sowie 3, 6 und 12 Monate nach CI Versorgung wurden ton- und sprachaudiometrische (Freiburger Einsilbertest) Daten erhoben. Es wurde ein low frequency pure tone average -Wert (LFPTA: 125, 250, 500 und 1000Hz) ermittelt.

Ergebnisse: In unserer Untersuchungsgruppe zeigte sich präoperativ ein Median von 67dB(LFPTA) und nach 3 Monaten nach Implantation von 78dB. Bei 67% der Patienten ließ sich eine Verminderung der Hörschwelle von ≤20dB in der LFPTA nachweisen. Nach 12 Monaten verminderte sich dieser Wert auf 47%.

Die Medianwerte für das Einsilberverstehen stiegen von initial 15% auf 75% nach 12 Monaten.

Schlussfolgerungen: Patienten mit Tieftonrestgehör haben eine gute Chance mit der CI 422-Elektrode hörerhaltend versorgt zu werden. Das Einsilberverstehen nach Cochlea-Implantation verbessert sich deutlich. Höhere Patientenzahlen und gegebenenfalls auch multizentrische Erhebungen sind notwendig um das Ergebnis weiter zu konsolidieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.