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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Erfahrungen mit dem teilimplantierbaren Knochenleitungshö̈rgerä̈t Bonebridge: Computer-assistierte prä̈operative 3D-Planung und audiologische Ergebnisse bei Erwachsenen und Kindern

Poster Otologie

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  • corresponding author Ingmar Seiwerth - HNO-Universitätsklinik Halle, Halle/S.
  • Torsten Rahne - HNO-Universitätsklinik Halle, Halle/S.
  • Florian Radetzki - Department für Orthopädie Universitätsklinik Halle, Halle/S.
  • Stefan Plontke - HNO-Universitätsklinik Halle, Halle/S.

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc044

doi: 10.3205/cpo001395, urn:nbn:de:0183-cpo0013953

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Seiwerth et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Bei der Platzierung des BC-FMT des Knochenleitungsimplantates Bonebridge (BB) (MED-EL, Innsbruck, Österreich) im Mastoid sollte eine Imprimierung der Dura und des Sinus sigmoideus möglichst vermieden werden, was besonders bei kleinen Mastoidvolumina, wie z.B. bei Kindern, bei Fehlbildungen und nach multiplen Voroperationen eine Herausforderung darstellen kann.

Methode: Wir entwickelten eine computerassistierte präoperative 3D-Planungsmethode basierend auf feinschichtigen Schläfenbein-CT-Aufnahmen. Dabei lassen sich 3D-Modelle des Schläfenbeins und des Implantats frei justieren und mit 2D-Schichten im Sinne einer „virtuellen Chirurgie“ überlagern. Intraoperativ wird die optimale Implantatlage anhand von determinierten Landmarken übertragen.

Seit 07/2012 erfolgten 22 BB-Implantationen, darunter bei 7 Kindern < 16 Jahren. (MW = 34,2 Jahre ± 23,4 SD; Min. 5, Max. 76 Jahre).

Die audiologischen Daten wurden präoperativ, ca. 1 Monat und 3 Monate post-OP erhoben.

Ergebnisse: Die Implantation konnte jeweils korrekt wie geplant erfolgen. Bei 2 Patienten wurden zusätzlich Epithesenanker implantiert.

In einigen Fällen ergab die 3D-Planung kein ausreichendes Mastoidvolumen, sodass keine BB-Implantation erfolgte.

Audiologisch zeigte sich 3 Monate post-OP eine sign. Verbesserung des Hörens in Ruhe (Freiburger Einsilber, 65 dB SPL) und im Störschall (OLSA) sowie ein Benefit beim Richtungshören und bei der Schalllokalisation.

Schlussfolgerungen: Eine individuelle präoperative radiologische Planung ist in allen Fällen sinnvoll und speziell bei Kindern, bei Fehlbildungen oder nach multiplen Voroperationen sowie bei simultaner Implantation von Epithesenankern aus unserer Sicht dringend anzuraten. Die audiologischen Ergebnisse entsprechen denen von perkutanen Knochenleitungsimplantaten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.