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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

HPV-16-Prävalenz und HPV-abhängiges Gesamtüberleben in Abhängigkeit der HNSCC-Subregion: eine retrospektive Analyse von 279 Patienten mit einem HNSCC

Poster Onkologie

  • corresponding author Aykut Tahtali - Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Daniel Hirth - Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Christin Geißler - Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Jens Wagenblast - Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc029

doi: 10.3205/cpo001380, urn:nbn:de:0183-cpo0013809

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Tahtali et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Zahlreiche Studien belegen einen ätiologischen Zusammenhang zwischen einer HPV-16-Infektion und dem Risiko an einem Oropharynx-Karzinom (OC) zu erkranken. Ebenfalls als gesichert gilt, dass ein positiver HPV-16-Status bei OC mit einem besseren Gesamtüberleben (GÜ) assoziiert ist. Es gibt jedoch vergleichsweise wenige Studien, welche die HPV-Prävalenz in anderen HNSCC-Subregionen untersucht haben. Ziel der vorliegenden Studie war es die Verteilung der HPV-16-Prävalenz und das HPV-16-abhängige GÜ in den drei relevantesten HNSCC-Subregionen zu untersuchen.

Methodik: Retrospektiv wurden Gewebeproben von insgesamt 279 Patienten mit einem HNSCC untersucht. Diese setzten sich wie folgt zusammen: 104 OPC, 118 Larynxkarzinome (LC) und 57 Hypopharynxkarzinome (HPC). Der HPV-Nachweis erfolgte mittels PCR und p16-Immunhistochemie. Das HPV-abhängige GÜ wurde statistisch ausgewertet.

Ergebnisse: Die HPV-16-Prävalenz in den einzelnen HNSCC-Subregionen war folgendermaßen verteilt: OPC 11.5% (n=12), LC 17% (n=20) und HPC 28.1% (n=16). Durchschnittlich zeigten in allen HNSCC-Subregionen die HPV-16-positiven Patienten einen Überlebensvorteil gegenüber den HPV-negativen. Die Zunahme der Überlebensrate betrug: OC +48% (p=0.04), LC +45.6% (p=0.061), HPC +39% (p=0.706). Allerdings war dieser Überlebensvorteil lediglich in der Gruppe der OC statistisch signifikant (p=0.04).

Schlussfolgerungen: Neben den OC zeigen auch andere HNSCC-Subregionen eine relevante Rate an HPV-16-Infektionen. Allerdings konnte ein vom HPV-Status abhängiger, positiver Effekt auf die Überlebensrate nur in der Gruppe der OC nachgewiesen werden. Es besteht somit der Verdacht, dass die Relevanz der HP-Viren hinsichtlich der Ätiologie und Prognose von HNSCC innerhalb der einzelnen Subregionen stark variiert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.