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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Sarkoidose des Lobulus auriculae – ein Fallbericht

Poster Otologie

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  • corresponding author Henriette Wolko - HNO Klinik, Ameos Klinikum Halberstadt, Halberstadt
  • Ekaterine Khvadagiani - HNO Klinik, Ameos Klinikum Halberstadt, Halberstadt
  • Klaus Begall - HNO Klinik, Ameos Klinikum Halberstadt, Halberstadt

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc007

doi: 10.3205/cpo001358, urn:nbn:de:0183-cpo0013589

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Wolko et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Sarkoidose ist eine chronische Erkrankung, die mit Granulombildung einhergeht und diverse Gewebe betreffen kann. Im Bereich des Ohres können das äußere Ohr in Form einer Hautbeteiligung, das Mittelohr mit dem Bild einer chronischen Otitis media und auch das Innenohr und der Nervus vesibulocochlearis mit progredientem Hörverlust bis hin zur Taubheit betroffen sein.

Bereits im Jahr 2010 wurde bei einer Patientin eine Raumforderung im Bereich des rechten Lobulus auriculae entfernt. Diese bestand seit zwei Jahren. Die histologische Aufarbeitung ergab das Bild einer granulomatösen Entzündung vom tuberkuloiden Typ. Differenzialdiagnostisch wurde u.a. eine Sarkoidose in Betracht gezogen. Daher empfahlen wir eine internistische Mitbeurteilung. Im April 2015 stellte sich die Patientin erneut mit einer Raumforderung an gleicher Stelle bei sonst unauffälligem Haut- und Schleimhautbefund in unserer Klinik vor. Anamnestisch war 2011 eine pulmonale Sarkoidose diagnostiziert worden. Aufgrund normaler Lungenfunktionsparameter bestand bisher keine Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie. Im Lokalbefund zeigt sich der rechte Lobulus auriculae bis zum unteren Helixende verdickt und dunkelrot induriert. Nebenbefundlich fand sich rechts ein operationspflichtiger Trommelfelldefekt. Die Hörprüfung wies rechts eine Schallempfindungsschwerhörigkeit bis 50dB auf. Wir exzidierten die am stärksten betroffene Haut und das darunter liegende überschüssige Subkutangewebe. Histologisch ließen sich wiederum Granulome nachweisen, die nun eindeutig der Sarkoidose zugeordnet wurden.

Nicht immer liegt die Erstmanifestation einer Sarkoidose im Bereich der Lunge. Bei vorliegendem Verdacht, muss auch bei selten involvierte Lokalisationen eine weitere Diagnostik erfolgen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.