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Rekonstruktive Chirurgie und epithetische Versorgung bei ausgedehnten Basalzellkarzinomen
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Veröffentlicht: | 16. April 2015 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Das Basalzellkarzinom ist mit ca. 80% der häufigste bösartige Hauttumor im Kopf- und Halsbereich. Aufgrund der komplexen Anatomie dieser Körperregion ist die plastisch-chirurgische Rekonstruktion nach Tumorresektion sehr anspruchsvoll. Die meisten Defektverschlüsse erfolgen mittels lokaler Lappenplastiken bzw. alternativ durch eine epithetische Versorgung, die neben der optimalen Rezidivkontrolle funktionell und ästhetisch befriedigende Ergebnisse zeigt.
Methoden: Wir berichten über 2 Patienten mit ausgedehnten Basalzellkarzinomen des Gesichts. Beide Patienten zeigten eine Infiltration der Nase, der Wange und der Orbita, ohne Anhalt für eine zervikale oder systemische Metastasierung. Es erfolgte eine R0-Tumorresektion mit Exenteratio orbitae und Teilresektionen verschiedener ästhetischer Untereinheiten des Gesichts. Zur Defektdeckung kamen lokale und lokoregionale Lappenplastiken zum Einsatz. Zeitgleich erfolgte die Insertion von Epithesenankern für die spätere epithetische Rehabilitation.
Ergebnisse: Bei beiden Patienten wurde eine Epithelisierung innerhalb von 6-8 Wo beobachtet. Die Freilegung des Epithesenankers wurde nach 3 Monate durchgeführt. Aktuell sind die Patienten seit 1 Jahr rezidiv- und metastasenfrei. Die Versorgung mit einer magnetgetragenen Epithese führt zusätzlich zu einer guten Lebensqualität.
Schlussfolgerung: Das Vorliegen eines ausgedehnten Basalzellkarzinoms im Gesichtsbereich erfordert meist eine aggressive Tumorchirurgie gekoppelt mit komplexen Rekonstruktionen. Bei grossen Defekten nach einer Exenteratio orbitae stellt die implantatgestützte Epithetik in Kombination mit lokalen plastischen Rekonstruktionen ein funktionell und ästhetisch optimales Verfahren zur Rehabilitation der Patienten dar.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.