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Basaloides Plattenepithelkarzinom des Oropharynx mit Rippenmetastasierung-Assoziation mit einer EBV-Infektion: Aktuelle Sicht zur Therapie
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Veröffentlicht: | 16. April 2015 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Das basaloide Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich ist ein seltenerer Tumor, der jedoch ausgesprochen aggresiv auftritt. Die Behandlung wurde deshalb radikal empfohlen mit lokaler Resektion und adjuvanter Radiochemotherapie. Diskutiert wird eine Assoziation mit einer EBV-Infektion. Ist das radikale Vorgehen in solchen Fällen noch zeitgemäß?
Methoden/Kasuistik: Eine 56-jährige Pat. stellt sich mit moderater Dysphagie vor. Es imponierte eine die Mittellinie verdrängende rechte Tonsille mit regelrechter Oberfläche. Im Staging zeigt sich typischerweise schon eine große kontralaterale Halsmetastase, welche die 1. Halsrippe lysierte. Im PET-CT keine weiteren Manifestationen. Tumorstadium: pT2, pN0, pM1-OSS.
Ergebnisse: Im Tumorkonsil wird nach aktuellen Recherchen eine radikale Tumortonsillektomie mit Neck dissection bds. entschieden. Die Fernmetastase wird nicht thoraxchirugisch interveniert. Hier erfolgt eine lokale IMRT in Kombination einer Chemotherapie. Nach Abschluss der Therapie Tumorregress bei kaum eingeschränkter Lebensqualität.
Schlussfolgerung/Diskussion: Auch für das basaloide Plattenepithelkarzinom gilt die individuelle Therapiefestlegung heute im interdisziplinären Tumorkonsil.
Nach heutiger Kenntnis ist ein radikales chirurgisches Vorgehen, insbesondere bei Assoziation mit einer EBV-Infektion, nicht immer notwendig.
Durch eine moderate multimodale Therapie unter Einschluss der Vorzüge des IMRT kann posttherapeutisch eine hohe wenig einschränkende Lebensqualität erhalten werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.