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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Stimmprothesenfisteln und deren Probleme – Jenaer Erfahrungen aus 20 Jahren

Poster Onkologie

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GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc218

doi: 10.3205/cpo001183, urn:nbn:de:0183-cpo0011833

Veröffentlicht: 16. April 2015

© 2015 Koscielny.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Stimmprothesen sind heute weit verbreitet zur Rehabilitation nach Laryngektomie. Allerdings gibt es neben den Problemen mit der Stimmprothese zunehmend Probleme um die Stimmfistel herum.

Material und Methode: Von 1994–2007 wurden in Jena 115 Patienten mit einer Provox®-Stimmprothese versorgt und mindestens 5 Jahre nachbeobachtet. Aus diesem Kollektiv haben wir die Patienten mit einem Stimmfistelproblem untersucht.

Ergebnisse: Bei den durchgeführten 577 Stimmprothesenwechseln fanden sich 194 Wechsel mit Problemen der Stimmfistel selbst. Während 70mal Granulationen um die Stimmprothese auftraten, die relativ einfach zu therapieren waren, fanden wir 110mal eine Erweiterung der Fistel (Provox 2® 3mal signifkant häufiger), 12mal einen spontanen Verschluss der Fistel (beide Systeme gleichwertig), sowie je einmal eine artifizielle Entfernung der Prothese mit Verschluss und eine ausgeprägte Fistelschrumpfung. Unser Stufenkonzept für die problematischen Fistelerweiterungen umfaßte die dreitägige Schrumpfung der tracheo-ösophagealen Fistel (56,4%), Umspritzung durch intramukösen Fibrinkleber (7,3%), die fistelverengende Naht (14,5%) und im Einzelfall den wegen der Vorbestrahlung kritischen Fistelverschluss mit Neuanlage (6%). In 15% erfolgte der Wechsel von Provox 2® auf Provox 1® wegen der stabileren ösophagealen Andruckplatte. Mit diesem Konzept konnte das Problem der Fistelerweiterung bis auf wenige Fälle mit geringem Aufwand gelöst werden.

Schlussfolgerungen: Die unangenehme Fistelerweiterung tritt signifikant häufiger bei Provox 2® Prothesen auf. Mit einem abgestuften Konzept läßt sich ein Großteil dieser Probleme im klinischen Alltag gut therapieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.