Artikel
Sonografie- und EKG-gestützte Implantation eines Portsystems in die V. cephalica durch den HNO-Arzt
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 16. April 2015 |
---|
Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Zur sicheren medikamentösen Therapie bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren ist häufig die Implantation eines Portsystems sinnvoll. Die Sonografie- und EKG-gestützte Lagekontrolle des Portkatheters kommt im Unterschied zur radiologischen Kontrolle ohne Strahlenbelastung aus. Ziel war neben der Auswertung der ersten Portanlagen auch der Vergleich zu Untersuchungen anderer HNO-Kliniken hinsichtlich Erfolgsrate, Lernkurve und Komplikationen.
Methoden: Zwischen 2012 und 2014 erfolgten in der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Jena 27 Portanlagen durch Vena sectio der V.cephalica mit sonografischer Kontrolle der Katheterlage, EKG-basierter Lagekontrolle der Katheterspitze und postoperativer röntgenologischer Kontrolle. Die Patienten wurden über einen mittleren Zeitraum von 184 Tagen zur Dokumentation von Komplikationen nachbeobachtet.
Ergebnisse: 25 von 27 Portanlagen waren erfolgreich (Erfolgsrate: 93%). Bei 4 Patienten war ein zweiter Eingriff zur Korrektur der Lage des Katheters/ der Katheterspitze erforderlich. In 3 Fällen konnte eine Fehllage des Katheters in einem anderen Gefäß bereits durch intraoperative Sonografie erkannt und in einem Fall unmittelbar korrigiert werden. In einem Fall zeigte das postoperative Röntgenbild des Thorax einen behandlungspflichtigen Pneumothorax. Andere Komplikationen (Blutungen, Portinfektion) traten nicht auf.
Schlussfolgerungen: Im Vergleich zu anderen Untersuchungen, bei denen die Portanlage durch Direktpunktion der V. subclavia erfolgte, zeigten sich bei der Vena sectio der V. cephalica keine Nachblutungsereignisse. Die Sonografie- und EKG-gestützte Portanlage mit Präparation der V. cephalica scheint eine adäquate Alternative zu röntgenologisch gestützten Verfahren zur Lagekontrolle zu sein.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.