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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Diagnostik humaner Perilymphe

Poster Otologie

  • corresponding author Heike Schmitt - Medizinische Hochschule Hannover/Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Hannover
  • Giorgio Lilli - Medizinische Hochschule Hannover, HNO-Klinik, Hannover
  • Günter Reuter - Medizinische Hochschule Hannover, HNO-Klinik, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, HNO-Klinik, Hannover
  • Merve Wollweber - Leibniz Universität Hannover, Institut für Quantenoptik, Hannover
  • Martin Höhl - Leibniz Universität Hannover, Institut für Quantenoptik, Hannover
  • Uwe Morgner - Leibniz Universität Hannover, Institut für Quantenoptik, Hannover
  • Andreas Pich - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Toxikologie, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc088

doi: 10.3205/cpo001053, urn:nbn:de:0183-cpo0010534

Veröffentlicht: 16. April 2015

© 2015 Schmitt et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Bisher existieren nur in begrenztem Ausmaß Möglichkeiten einer genauen Diagnostik der Erkrankungen des Innenohres, die zu einer Innenohrschwerhörigkeit führen. Das Ziel dieses Projekts ist, die humane Perilymphe biochemisch zu analysieren, um ihre Zusammensetzung zu untersuchen. Weiterhin sollen perilymphspezifische Marker identifiziert werden, die mit Innenohrerkrankungen korrelieren, um Ursachen und Mechanismen unterschiedlicher Innenohrerkrankungen diagnostizieren zu können.

Methoden: Humane Perilymphe-Proben können intraoperativ bei Cochlea Implantationen (CI) entnommen werden. Der Proteingehalt der Proben wird über den Protein dotMETRIC Assay (G-Biosciences) bestimmt. Die Proteine der Perilymphe werden durch Massenspektrometrie gekoppelt mit Flüssigkeitschromatographie identifiziert. Parallel dazu wird die Raman-Spektroskopie (RS) eingesetzt, um die Perilymphe-Proben zunächst ex vivo und später in vivo und nicht-invasiv untersuchen zu können.

Ergebnisse: Bisher wurde bei 41 Patienten mit einer eigens entwickelten Methode Perilymphe entnommen. Es konnten Probenvolumina von 2-10 µl erzielt werden, wobei das durchschnittliche Volumen der Proben 3 µl beträgt. Es konnten pro Probe durchschnittlich 300 Proteine und insgesamt mehr als 1000 unterschiedliche Proteine identifiziert werden. Erste Ergebnisse der RS belegen, dass einzelne Peptide anhand ihres Spektrums differenzierbar sind und die Charakterisierung von Proteingemischen aussichtsreich ist.

Schlussfolgerungen: Die identifizierten Perilymphe-Proteine müssen anhand von Literatur- und Datenbankrecherchen und in Bezug zu den Patientendaten (z.B. Krankheitsursache, Alter, Genetik) weiterhin genau untersucht werden, um diese Proteine hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Innenohr detailliert zu charakterisieren.

Unterstützt durch: Gefördert durch das DFG Exzellenzcluster Hearing4All.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.