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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Behandlung der schweren rezidivierenden Epistaxis: retrospektive Analyse eigener Ergebnisse und Behandlungsmaßnahmen

Poster Rhinologie

  • corresponding author Patrick Weller - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Essen, Essen
  • Götz Lehnerdt - Klinik für HNO-Heilkunde, St. Anna-Klinik Wuppertal, Wuppertal
  • Stefan Mattheis - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Essen, Essen
  • Stephan Lang - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Essen, Essen
  • Florian Christov - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Essen, Essen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc019

doi: 10.3205/cpo000984, urn:nbn:de:0183-cpo0009847

Veröffentlicht: 16. April 2015

© 2015 Weller et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Trotz der Weiterentwicklung chirurgischer Techniken vor allem auf dem Gebiet der endoskopischen operativen Therapie kann hartnäckiges, rezidivierendes Nasenbluten eine Herausforderung für den HNO-Arzt sein.

Material und Methoden: Von 2007 bis 2014 wurde bei 151 Patienten eine operative Blutstillung in Vollnarkose durchgeführt. Während die Ursache mehrheitlich idiopathisch war (n=101), trat Epistaxis außerdem postoperativ (n=30), posttraumatisch (n=7) oder im Rahmen von Gefäßerkrankungen (n=13) auf.

Therapie: In 144/151 Fällen erfolgte die Blutstillung mittels mono- oder bipolarer Koagulation im Bereich der Blutungsquelle – dies implizierte in 17 Fällen eine Ethmoidektomie. In 19 Fällen wurde der Eingriff mit einer Septumplastik kombiniert. Bei vier Patienten erfolgte nach frustraner Elektrokoagulation und schwerster Epistaxis mit unklarer Blutungslokalisation als ultima ratio das transorbitale Clipping der Ethmoidalarterien und/oder der A. maxillaris in der Fossa pterygopalatina; im Verlauf traten hiernach weder weitere Blutungsepisoden noch Komplikationen auf. Bei drei weiteren Patienten wurde neuroradiologisch nach erfolgloser operativer Koagulation eine Embolisation durchgeführt.

Diskussion: Falls konservative Maßnahmen bei Epistaxis versagen, stellt die operative Elektrokoagulation eine effiziente nächste Therapiestufe in über 95% der Fälle dar. Sollten dennoch schwerste Blutungen ohne exakte Blutungslokalisation auftreten, so ist das Clippen der ipsilateralen vorderen und hinteren Ethmoidal- und/oder Maxillararterie eine ultima ratio, welche in ihrer Effizienz einer ebenso möglichen neuroradiologischen Intervention gleichkommt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.