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Das intrakranielle Cholesteatom: ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 19. Mai 2014 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Hintergrund: Cholesteatome sind gutartige Neubildungen ektodermalen Ursprungs, die von proliferierenden, verhornenden Plattenepithelzellen ausgehen und destruierend wachsen. Häufig treten langsame und meist oligo- bzw. asymptomatische Verläufe auf. Wir berichten hier von einem Fall der intrakraniellen Ausbreitung.
Fallbericht: Eine 47-jährige Frau mit in der Jugend rezidivierenden Otitiden und funktioneller Surditas rechts zeigte nun einen Infekt mit Abgeschlagenheit, Cephalgien und Otorrhoe. Hinzu kamen Schwindel und eine periphere Fazialisparese, jedoch kein sensomotorisches Defizit. Otoskopisch zeigte sich ein den Gehörgang ausfüllender Polyp, der vom Gehörgangsboden ausging.
In einer cMRT zeigte sich eine ausgedehnte Raumforderung (57x26x45 mm) im Bereich der rechten Schädelbasis mit ossärer Destruktion des Felsenbeins. Die intrakranielle Ausbreitung reichte bis präpontin mit Hirnstammkompression und es bestanden Zeichen eines Empyems mit Zerebritis. Das Mastoid rechts imponierte flüssigkeitsverlegt. Hier wurde zunächst als Differentialdiagnose ein Epidermoid in Betracht gezogen.
Über eine retromastoidale Kraniektomie erfolgte die Tumorexstirpation durch eine partielle Petrosektomie, eine Mastoidektomie sowie eine sanierende Tympanoplastik. Mastoidal zeigte sich der typische Aspekt eines Cholesteatoms mit Gehörgangsdestruktion. Die Paukenhöhle war unauffällig.
Schlussfolgerung: Das Cholesteatom ist eine seltene Differentialdiagnose intrakranieller Raumforderungen, welches häufig lange Zeit asymptomatisch verläuft und erst spät neurologische Ausfälle zeigt. Zudem kann es radiologisch und klinisch sehr different imponieren. Bei knochennahen, intrakraniellen Prozessen mit knochendestruierendem Wachstum muss differentialdiagnostisch an ein Cholesteatom gedacht werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.