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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Untersuchungen zum Riechvermögen bei Patienten mit schizophrenen Störungen

Poster Rhinologie

  • corresponding author Amir Minovi - HNO-Universitätsklinik Bochum, Bochum
  • Tobias Dombrowski - HNO-Universitätsklinik Bochum, Bochum
  • Martin Brüne - LWL-Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Psychiatrie, Bochum
  • Stefan Dazert - HNO-Universitätsklinik Bochum, Bochum
  • Georg Juckel - LWL-Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Psychiatrie, Bochum

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc094

doi: 10.3205/cpo000856, urn:nbn:de:0183-cpo0008567

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Minovi et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Riechstörungen werden bei Patienten mit einer Schizophrenie in vielen Studien beschrieben. Im Rahmen einer prospektiv angelegten Studie untersuchten wir das Riechvermögen von 18 Patienten mit einer Schizophrenie im Vergleich zu einer Kontrollgruppe (n=13). Weiterhin erfolgte eine immunhistochemische Untersuchung der Riechschleimhaut bei 8 Patienten mit einer Schizophrenie.

Methoden: Die Riechprüfung erfolgte mit Hilfe der erweiterten Sniffin‘ Sticks-Testbatterie. Nach Biopsie der Riechschleimhaut wurde eine immunhistochemische Analyse gegen das olfaktorische Markerprotein (OMP), Nestin, p75-NGFR und Ki-67 durchgeführt.

Ergebnisse: Signifikante Erniedrigung von Diskrimination, Schwelle und SDI in der Patientengruppe mit Schizophrenie verglichen zur Kontrolle. Nachweis von olfaktorischem Epithel bei 5 Patienten mit einer Schizophrenie. Im Vergleich zur Kontrollgruppe kein signifikanter Unterschied bezüglich der Anzahl der olfaktorischen Rezeptorneurone.

Schlussfolgerungen: Unsere Daten unterstreichen wie vorhergehende Studien, dass Patienten mit einer Schizophrenie häufig unter eine Hyposmie leiden. So zeigten sich signifikant schlechtere Ergebnisse bei der Diskrimination (p<0,01) und Schwelle (p<0,05) von Duftstoffen. Der Gesamtscore des Riechtests (SDI-Wert) war ebenso in der Patientengruppe signifikant schlechter (p<0,01). Weiterhin fanden wir keine spezifischen Veränderungen der Riechschleimhaut bei Patienten mit einer schizophrenen Störung. Somit scheint die Riechminderung bei schizophrenen Patienten durch zentrale Verarbeitungsprozesse verursacht zu sein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.