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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Hörerfolg bei Kindern mit einem Cochlea-Implantat bei einseitiger Taubheit

Poster Otologie

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  • corresponding author Julia Weber - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Natalie Opiela - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Andreas Büchner - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc015

doi: 10.3205/cpo000777, urn:nbn:de:0183-cpo0007775

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Weber et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

In Deutschland werden ca. 16.000 neue Fälle von einseitiger Ertaubung jährlich diagnostiziert. Betroffene leiden zusätzlich häufig unter Tinnitus. Die Versorgung des geschädigten Ohres mit einem Cochlea-Implantat (CI) ermöglicht den Betroffenen die Verarbeitung von Höreindrücken, womit sie wieder Zugang zu den Vorteilen des binauralen Hörens erlangen können. Zusätzlich wird oft der Tinnitus auf der operierten Seite durch die elektrische Stimulation reduziert oder verschwindet sogar ganz. In der Klinik für HNO der Medizinischen Hochschule Hannover wurden bislang 55 unilateral ertaubte Erwachsene und sieben Kinder mit einem CI versorgt. Diesen Kindern wurde ein CI der Firmen Cochlear (CI512 oder RE24CA/CP810) und MedEl (Concerto/Opus2XS) implantiert. Eine normgerechte Lautsprachentwicklung liegt bei allen Kindern vor, weitere körperliche sowie kognitive Beeinträchtigungen sind nicht vorhanden.

Die regelmäßigen Nachsorgetermine beinhalteten die Feinanpassung und Kontrolle der technischen Funktionen des CIs, spezielles Hörtraining sowie sprachaudiometrische Messungen im Freifeld (Freiburger Zahlen und Einsilber; HSM-Satztest in Ruhe und im Störgeräusch) und über direkte Koppelung des Sprachprozessors an ein Abspielgerät. Zusätzlich wurden nach einem Jahr das Richtungshören getestet und der Oldenburgersatztest (OLSA) durchgeführt. Alle Kinder und das jeweilige soziale Umfeld sind mit dem binauralen Hören und dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. Bereits 3 Monate nach der Erstanpassung zeigt sich ein deutlicher Profit mit dem CI. Drei Kinder hatten am 3-Monats-Termin bereit im Freiburger Zahlentest 100% korrekt. Vergleichende Messungen im Freifeld weisen auf einen binauralen Vorteil hin. Von der Versorgung eines CIs können einseitig ertaubte Patienten merklich profitieren. Ist eine adäquate Nachbetreuung gewährleistet, stellt ein junges Lebensalter hierbei keine Kontraindikation dar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.